Zwei neue Pfarrer für Erlöserkirche an der Münchner Freiheit: Ehepaar Steck

Schwabing · Buon giorno, Schwabing!

Schwabing · Die Wege des Herrn sind manchmal wahrhaft unergründlich. Sie führen bekanntlich alle nach Rom, aber auch gern mal wieder zurück, nach Schwabing. Zumindest für die neue Pfarrerin der evangelischen Erlöserkirche: Annette Steck. Nach nur knapp einem halben Jahr als Religionslehrerin an der Deutschen Schule in Rom hat es die gebürtige Schwabingerin seit Anfang Januar wieder in die alte Heimat verschlagen, direkt an die Münchner Freiheit.

Dort wird die 38-Jährige am Sonntag, 14. Januar, offiziell bei einem Festgottesdienst ins Amt eingeführt – zunächst ohne ihren Mann Friedemann Steck. Der teilt sich erst ab Mai 2007 mit ihr die Stelle als Pfarrer. Die Arbeitsteilung ist eine ungewöhnliche Situation für die Familie, aber auch für das Dekanat München, das nun mit den Stecks insgesamt drei Pfarrer-Ehepaare in München beschäftigt. »Ich denke aber, das ist bei Theologen auch nicht anders als bei anderen Ehepaaren, die zusammen arbeiten. Uns wurde geraten, unsere Privatsphäre zu schützen und unsere Aufgabenbereiche nach außen hin abzugrenzen«, schildert Steck. Annette Steck will sich um die Kinder bis zum Grundschulalter kümmern, ihr Mann (38) betreut in Zukunft die Jugendlichen. Sehr zur Freude von Pfarrer Gerson Raabe der sich jetzt schon auf den passionierten Fußballspieler Steck freut. »Ich bin über die Wahl der Stecks sehr glücklich. In Schwabing gibt es zahlreiche Familien mit Kindern.

Außerdem ist die Erlöserkirche ein Hort des liberalen Protestantismus, da passen die beiden hervorragend rein«, meint Raabe. Zu ihren Aufgaben gehört für Annette Steck eine ökumenische Kinderbibelwoche für den angrenzenden Kindergarten. Und nach nur einer Arbeitswoche träumt sie schon von einer Gruppenreise zum evangelischen Kirchentag im Juni nach Köln. »Aktuell ist es mir aber wichtig, die alltäglichen Aufgaben jedes Gemeindepfarrers zu erfüllen und Gemeindebesuche zu machen«, verrät die zweifache Mutter. Sie will den persönlichen Kontakt zu den Gemeindemitgliedern pflegen ebenso wie es ihr wichtig ist, den Glauben mit dem Alltagsleben vermittelbar zu machen. Sie war ihrem Mann Friedemann Steck nach Rom gefolgt, der dort noch Studienleiter am evangelischen Ökumeneinstitut Melanchthon ist. Gerade seine akademische Qualifikation hält Raabe passend für ein so »hochkulturelles Milieu« wie Schwabing.

Die Zeit in Rom war für alle aufregend, erzählt die Pfarrerin. Auch für ihre Söhne Paul (6) und Oskar (3), die ihre neue Liebe zu Ausgrabungsstätten erstmal hinten anstellen müssen. Zur Sicherheit haben sich die Stecks in Rom mit einem reichlichen Vorrat an italienischem Olivenöl eingedeckt. Das Paar, das seit 2000 verheiratet ist und vor allem klassische Musik liebt, hofft, nun für längere Zeit in der Gemeinde zu bleiben. Für Annette Steck ist es keinesfalls eine Rückkehr zu alten Wurzeln, sondern ein Neuanfang, der offiziell am kommenden Sonntag, um 10 Uhr, in der Germaniastraße 4 beginnt. Kathrin Schubert

Artikel am 08.08.2019 aktualisiert.

Artikel vom 09.01.2007
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