Bei Bürgerversammlung des BA 15 wird Gymnasium für Riem gefordert

Riem · Das Votum war eindeutig

Objekt der Begierde: Leerstehende Räume im neuen Berufsschulzentrum Messestadt Riem sollen nach Bürgerwillen bald Gymnasiasten aus dem Münchner Osten beherbergen. Foto: pul

Objekt der Begierde: Leerstehende Räume im neuen Berufsschulzentrum Messestadt Riem sollen nach Bürgerwillen bald Gymnasiasten aus dem Münchner Osten beherbergen. Foto: pul

Riem · Die Stuhlreihen im großen Saal des Kulturzentrums Trudering waren gut gefüllt, als am 7. Dezember die Stadt München zusammen mit dem Bezirksausschuss Trudering/Riem (BA 15) zur Bürgerversammlung einlud. In seinem Bericht über die aktuelle Stadtteilentwicklung ging der Vorsitzende des BA 15, Dr. Georg Kronawitter, auch auf aktuelle bildungspolitische Problemstellungen ein.

Sorgen bereitet neben der unausgewogenen Verteilung von Kindergarten- und Hortplätzen innerhalb der vier Stadtteile Riem, Messestadt Riem, Trudering und Waldtrudering, das Fehlen eines eigenen Gymnasiums im Bezirk.

»Mit 54.300 Einwohnern erreichen wir bald eine Größe wie die Stadt Bamberg« skizziert Kronawitter die aktuelle Bevölkerungssituation. Umso mehr verwundert ist der BA-Chef über die Tatsache, dass es bei der Stadtverwaltung noch keine Pläne für ein eigenes Gymnasium in seinem Bezirk gibt. Kinder, die eine weiterführende Schulform besuchen möchten, müssen auf die umliegenden Gemeinden wie Haar und Feldkirchen oder benachbarte Stadtteile wie Berg am Laim oder Perlach ausweichen. Dort sind die vorhandenen Gymnasiumsplätze oft schon durch Schüler aus dem eigenen Bezirk belegt.

Aus Reihen der Bürger gingen deshalb gleich mehrere Anträge zur Schulproblematik ein. So stellte auch Dr. Stephanie Hentschel (CSU), als Mitglied des Bezirksausschusses Trudering/Riem den Antrag »die Planung für ein Gymnasium und eine Realschule im 15. Stadtbezirk aufzunehmen«. Ihrer Einschätzung nach »werden durch die Neubaugebiete Bajuwarenstraße, Hoffstraße, Messestadt noch etwa 16.000 bis 17.000 Einwohner zuziehen« und sich die Situation so weiter verschärfen. Lösungsorientiert zeigt sich der Antrag von Dr. Magdalena Miehle, in dem sie die »Umwidmung der nicht benötigten Schulräume des Berufsschulzentrums Messestadt Riem Ost« fordert. Schon mit der Eröffnung des Schulzentrums im April 2007 könnte ihrer Ansicht nach ein Gymnasium die freien Kapazitäten des modernen Gebäudes nutzen. Ganz so einfach geht das nach Auskunft des Schulreferates jedoch nicht.

In seiner Stellungnahme zu den genannten Anträgen ging Dr. Josef Tress, Stellvertreter der Stadtschulrätin, ausführlich auf die Situation ein: »Erst wenn der Freistaat Bayern sagt, dass München ein weiteres Gymnasium bekommt, und nicht nur braucht, wird ein neues staatliches Gymnasium entstehen.« Für eine neue städtische Oberschule fehlten in München derzeit die finanziellen Mittel. »Die derzeitigen Gymnasiumsplätze sind ausgeschöpft«, weiß Tress, und so haben auch andere Stadtteile wie beispielsweise Bogenhausen bereits Bedarf für ein weiteres Gymnasium angemeldet. Tress kennt jedoch die Situation in Riem und meint: »Eine Chance ist da.« Beiden Anträgen wurde durch die Bürgerversammlung zugestimmt. Heiko Pulcher

Artikel vom 12.12.2006
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