Drei Kandidaten stellen sich der Bürgermeisterwahl in Unterschleißheim

Unterschleißheim · Es kann nur einen geben!

Unterschleißheim · Rolf Zeitler kann noch wunderbar schlafen. In zweieinhalb Monaten wählen die Unterschleißheimer ihren Bürgermeister, doch diese Wahl am 4. März 2007 bereitet dem amtierenden Bürgermeister überhaupt kein Kopfzerbrechen. Der CSU-Rathauschef geht davon aus, sich ohne Stichwahl klar durchzusetzen, was die Herausforderer Christoph Böck (SPD) und Martin Reichart (Freie Bürgerliste) natürlich ganz anders sehen.

Christoph Böck zieht in den Wahlkampf mit dem Versprechen, einen anderen Politikstil für Unterschleißheim einführen zu wollen. Ein Miteinander in der Gemeinde und die Einbindung von Bürgern in die Entscheidungsprozesse. Hierzu hat die SPD das Projekt »Unterschleißheim 2020« kreiert, Doch dieses wurde von der CSU-Mehrheit im Stadtrat abgelehnt. »Es soll nicht mehr so sein, dass der Bürgermeister alles festlegt und seine Fraktion nickt es dann ab«, sagt Böck. Zudem wirft er der CSU vor, Anträge der SPD abzulehnen und die dann als ihre eigenen auf den Weg zu bringen.

Kürzlich hat der Sozialdemokrat sein Zehn-Punkte-Programm vorgestellt und musste sich dafür schon anstrengen: »Es ist mir schwer gefallen, mich auf nur zehn Ziele zu beschränken.« Christoph Böck ist 40 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder. Der Ingenieur eines Münchner Autoherstellers sitzt seit 2000 im Stadtrat und ist seit 2002 Fraktionsvorsitzender. Auch Martin Reichart hat einiges vor. Der Vertreter der Freien Bürgerliste möchte vor allem bei der Ortsplanung Hand anlegen: »Als Architekt bin ich da prädestiniert dafür.« In der Vergangenheit sieht er die Probleme (»In der Hauptboomzeit ist Unterschleißheim zu schnell gewachsen und zur Schlafstadt geworden«) und möchte nun die Infrastruktur verändern. Ganz oben auf seiner Prioritätenliste stehen »die eklatanten Verkehrsprobleme« der durch die Bahnlinie geteilten Stadt.

In der Bauleitplanung sei in den vergangenen 15 Jahren viel schief gelaufen, doch man habe einen ständigen Prozess und könne jederzeit Dinge zum Guten ändern. Reichart ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Seit 1989 hat der 48-Jährige sein Architektenbüro in der Stadt. Dem gegenüber steht der Amtsinhaber Rolf Zeitler von der CSU, der eine Fortsetzung der jetzigen Rathauspolitik verspricht. »Ich gehe davon aus, die Mehrheit ohne Stichwahl zu bekommen«, sagt der Bürgermeister selbstbewusst. Seine Arbeit ist sein Argument: »Ich hatte bei der letzten Wahl 72 Prozent und wüsste nicht, was sich groß geändert haben sollte.« Man habe von Seiten der CSU viel auf den Weg gebracht, was andere Fraktionen immer abgelehnt haben. N. Bauer

Artikel vom 12.12.2006
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