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Dichter als Architekten: Ausstellung in der Pinakothek
Maxvorstadt · Kafkas Schloss bis Shangri-La
Modell nach Bernhards »Korrektur«. Foto: Pinakothek
Maxvorstadt · Erfundene Architektur ist ein wichtiger Bestandteil der Weltliteratur. Bei jedem, der Beschreibungen von Architektur liest – von der Gralsburg bis zu Kafkas Schloss und von Atlantis bis Shangri-La – entstehen Räume und Bauten im Kopf. Wie stellen sich aber die Schriftsteller die von ihnen erfundene Architektur vor, woher nehmen sie ihre architektonischen Ideen und welche Bedeutung oder Funktion haben fiktive Bauten in der Dichtung?
Diese »Architektur wie sie im Buche steht« behandelt erstmals die neue Ausstellung des Architekturmuseums der TU München: von 8. Dezember bis 11. März 2007. Führungen sind am Donnerstag, 14. und 28. Dezember, jeweils 18 Uhr.
Gezeigt werden die eigenhändigen Skizzen, mit denen Gottfried Keller, Gustave Flaubert, Theodor Fontane, Heinrich Mann, J.R.R. Tolkien, William Faulkner, Frieddrich Dürrenmatt, Vladimir Nabokov, Günter Grass oder Umberto Eco ihre Raumerfindungen für sich zu klären versuchen. Eine Abteilung behandelt das Zusammenwirken von Architektur und Text im Comic, eine andere verfolgt die erfundenen Räume von François Rabelais, John Milton, E.T.A. Hoffmann, Adalbert Stifter, Franz Kafka oder Thomas Bernhard.
In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Stadtraum und Stadtentwicklung der TU München entstanden nach den Beschreibungen fiktiver Städte anschauliche Modelle von Campanellas Sonnenstadt, Goethes Pädagogischer Provinz oder George Orwells »1984«. Im Zentrum der Ausstellung wird dargestellt, wie fiktive Bauten Architekten und Künstler zu Zeichnungen, Gemälden und Skulpturen anregten, und wie manchmal sogar aus dem Erfundenen oder Erträumten reale Architektur wurde, etwa Wilhelm Hauffs Burg Lichtenstein, die in Württemberg nach dem gleichnamigen Roman gebaut wurde.
Artikel vom 05.12.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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