Umland und BA fordern Zehn-Minutentakt auf S2 – Studie belegt Machbarkeit

München Ost · Keine Wartezeiten mehr?

Wichtige Verkehrsanbindung im Münchner Osten. Die S2 vielleicht schon bald im 10-Minutentakt?	Foto: pul

Wichtige Verkehrsanbindung im Münchner Osten. Die S2 vielleicht schon bald im 10-Minutentakt? Foto: pul

München Ost · Dank einer neuen Verkehrsstudie rückt der Wunsch vieler Pendler nach einem Zehn-Minutentakt in den Hauptverkehrszeiten der S-Bahnlinie 2 näher. Von einer Taktverdichtung würden nicht nur die Gemeinden entlang der S2 von Ostbahnhof bis Markt Schwaben profitieren. Auch der Neuen Messe München (NMM/ICM) stünde damit eine alternative Anbindung zur U2 zu Verfügung.

Auf der letzten Sitzung des Regionalen Planungsverbandes (RPV) am 14. November wurde das Thema engagiert diskutiert.

Die fünf Bürgermeister der S2-Anreinergemeinden Aschheim, Feldkirchen, Kirchheim, Poing und Markt Schwaben wollten bei der Sitzung eine von ihnen, in Absprache mit dem Vorsitzenden des Bezirksausschuss Trudering-Riem (BA 15) Dr. Georg Kronawitter (CSU), beauftragte Studie des Verkehrsbüros Vieregg-Rössler vorstellen. Die Studie besagt, dass eine Verdichtung der S-Bahnverbindung in den Hauptverkehrszeiten auch ohne den viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke möglich wäre. Jedoch konnte Gutachter Karlheinz Rößler seine Machbarkeitsstudie wegen technischer Probleme dem Planungsverband nicht präsentieren.

Die Vertreter der Landeshauptstadt München, Stadtrat Boris Schwarz (DIE GRÜNEN) und Stadtbaurätin Prof. Christiane Thalgott, meldeten Bedenken wegen den zu erwartenden Ausbaukosten an. Auch bei einer weiterhin zweispurigen Trassenführung, wie sie die Studie vorschlägt, könnten für den notwendigen Ausbau von Signalanlagen und Weichen schnell mal »dreistellige Millionenbeträge« anfallen, so Thalgott.

Für die Deutsche Bahn kommt der Zehn-Minutentakt derzeit noch nicht in Frage. Horst Staimer, Sprecher der Deutschen Bahn in Sachen S-Bahn, dem das Rößler-Gutachten bislang nicht bekannt ist, äußert sich zu den Vorschlägen skeptisch. »Um es auf den Punkt zu bringen: Ohne einen viergleisigen Ausbau ist ein Zehn-Minutentakt für den Münchner Osten nicht möglich.«

Dennoch spricht sich der RPV in seinem Beschluss für baldige Verbesserungen im S-Bahnverkehr zwischen dem Ostbahnhof und Markt Schwaben aus. Zudem wurde beschlossen, dass der Freistaat auf den viergleisigen Ausbau der Strecke München-Mühldorf gedrängt werden soll. Mit den Beschlüssen geben sich die fünf Bürgermeister zwar nicht zufrieden, »aber der Einstieg ist gemacht«, kommentiert Feldkirchens Bürgermeister Leonhard Baumann die Entscheidungen des RPV. »Nun müssen wir über das weitere Vorgehen beraten, denn wir dürfen nicht nachlassen.« Der RPV will das Gutachten jetzt an die involvierten Stellen im Freistaat, bei der Deutschen Bahn und der MVV weiterleiten. H. Pulcher

Artikel vom 28.11.2006
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