München - Ambros steht grod

Die „steh grod“-Tournee von Wolfgang Ambros startete im Münchner Circus Krone. Foto: VA

„Steh grod“ heißt die neue CD von Wolfgang Ambros und seine Tournee, dessen Deutschland-Auftakt in München der Wochenanzeiger letzte Woche im Circus Krone präsentierte. Hat das österreichische Liedermacher-Urgestein sein „im Grunde positives Lied ,steh grod‘ für sich selbst geschrieben“ (Ambros) setzt er es im Konzert ans Ende des Programms und schließt damit seine aktuellen, ironisch-realistischen Betrachtungen des Lebens ab.

Da geht es wie auf der neuen CD, von der er neun Titel live spielte, auch um das Älterwerden, das er in „Challenge 50plus“ - angeregt von einer Treppenlift-Reklame im Fernsehen - als Herausforderung beschreibt. Wie gewohnt ein wenig bärbeißig, aber im Grunde bestens gelaunt, hielt Ambros – trotz Gürtelrose – seinen Zwei-Stunden-Auftritt bewundernswert durch, auch wenn Stimmung erst gegen Ende aufkam.

Sang er von der „Tendenz zur Demenz“, konnten wohl die meisten dem Gesagten zustimmen. Nur, einstimmen war leider erst möglich, als Ambros ältere, bekannte Titel spielte. Seinen Hit „Schifoahn“ in einer „neu arrangierten Light-Version“ (Ambros) sang so das volle Zirkusrund, Ambros und seine Band „De Nr. 1 vom Wienerwald“ brauchten nur zu begleiten. Jedoch rissen erst die fünf (!) Zugaben die Zuschauer von den Stühlen hoch. Als ob „Sitzenbleiben“ geboten gewesen wäre.

Schade, denn musikalisch bot Ambros gewohnt viel, wie beispielsweise die ungeheure Intensität in „Hoit do is a spoit“, die trotz der enormen Lautstärke intim unter die Haut ging. Ebenso wie viele Soli seiner Band, für die Peter Koller (Gitarren) stellvertretend genannt sei. Insgesamt bewiesen Ambros & de Nr.1 bestens, dass wieder Wolfgang Ambros drin ist, wo Ambros drauf steht. Von Angela Boschert

Artikel vom 16.11.2006
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