Auf der Kinder- und Jugendfarm Ramersdorf wird pragmatisch geholfen

Ramersdorf · Praktische Lebenshilfe

Sylvia, Rojda und Aysegül (v. li.) vor einer der selbst gebauten Hütten der Kinder- und Jugendfarm Ramersdorf: Am Freitag konnte die Einrichtung nach sieben Jahren Planung eröffnet werden.Foto: ak

Sylvia, Rojda und Aysegül (v. li.) vor einer der selbst gebauten Hütten der Kinder- und Jugendfarm Ramersdorf: Am Freitag konnte die Einrichtung nach sieben Jahren Planung eröffnet werden.Foto: ak

Ramersdorf · Was lange währt wird endlich gut. Dieser Satz bewahrheitete sich auch bei der Kinder- und Jugendfarm in Ramersdorf. Die Planungen für das Zentrum begannen bereits im Jahr 1999 und am Freitag letzter Woche wurde der große »Abenteuerspielplatz« an der Görzerstraße 95 (Tel. 60 06 28 15) eröffnet.

»Wir hatten bis zum heutigen Tag viele Hindernisse zu überwinden, aber durch die finanzielle und personelle Hilfe der Stadt ist es uns schließlich gelungen dieses Projekt zu realisieren«, so Christian Jansan, Leiter der Einrichtung. Dass die Kinder- und Jugendfarm sicherlich etwas ganz Besonderes ist, zeigen die vielen Möglichkeiten, welche die Ramersdorfer Kinder in Zukunft dort haben werden. Von einer Holz- und Metallwerkstatt, über ein eigenes Biotop bis hin zu einem selbstgezimmerten Hüttendorf bietet das Zentrum jede Menge Möglichkeiten, die »Sozial-, Selbst- und Umweltkompetenz der Kinder und Jugendlichen zu formen«, lobt auch Prof. Dr. Maria Kurz-Adam, Leiterin des Stadtjugendamtes, das Konzept der Einrichtung und fügt hinzu.

»Nur so können die gesellschaftlichen Defizite in der Familie und Umwelt ausgeglichen werden.« Gerade in Zeiten wachsender Kinderarmut sei Pragmatismus gefragt. Es müsse schnell und unbürokratische Hilfe geleistet werden. Und genau dies könne die neue Ramersdorfer Kinder- und Jugendfarm leisten. So gibt es beispielsweise jeden Tag einen Mittagstisch mit anschließender Hausaufgabenbetreuung. Auch für Jugendliche bietet das Zentrum praktische Lebenshilfe. Von Berufsberatung über Bewerbungshilfe bis hin zu Computerkursen wird für Jugendliche viel getan, um sie bei der Suche nach einer passenden Lehrstelle zu unterstützen. Aber welche Lehrstelle ist überhaupt die richtige? Um zu helfen, diese Frage zu beantworten, bietet die Einrichtung ein breites Spektrum handwerklicher und landwirtschaftlicher Betätigungsfelder an. »Diese dienen zur Entwicklung ihrer Talente, fördern das Erlernen von Schlüsselkompetenzen und geben Orientierungshilfen«, so Jansen. Auf der Kinder- und Jugendfarm wird eben gehandelt und nicht erst lange diskutiert. Andrea Koller

Artikel vom 31.10.2006
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