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Hospizarbeitskreis stellt neue Broschüre für den Landkreis München vor
München-Land · Menschlichkeit geben
Stellten ihre Broschüre über Hospizarbeit im Landkreis München vor: (v. li.) Ritha Ehrlich, Ayings Bürgermeister Hans Eichler, Erika Brink, Vorstand Hospizverein Würmtal e.V., Helga Kacerovsky, Sprecherin Hospizkreis Haar, und Landrat Heiner Janik, Schirm
München-Land · Am 27. Oktober stellte die Arbeitsgemeinschaft Hospiz ihre aktuelle Broschüre über die Hospizarbeit im Landkreis München der Öffentlichkeit vor. Bei dem Pressegespräch bezeichnete Landrat Heiner Janik, der Schirmherr des Hospizarbeitskreises ist, die neue Broschüre als einen »Meilenstein im Zuge meiner zehnjährigen Tätigkeit als Landrat«.
Nach zögerlichen Anfängen hat die Hospizarbeit im Landkreis München kräftige Wurzeln geschlagen. Insgesamt 16 Vereine, mit etwa 230 aktiven Hospizbegleitern, haben sich der schwierigen Aufgabe angenommen, kranke und alte Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten. Im letzten Jahr nahmen insgesamt 48 Interessenten an der Ausbildung zum Hospizbegleiter teil. Für 36 Teilnehmer übernahm das Landratsamt München die Kosten der Ausbildung. Die Ausbildung gliedert sich in Grund- und Hauptseminar. In den 16 Stunden des Grundseminars wird vor allem über die eigene Motivation der Teilnehmer zur Hospizarbeit und die damit verbundenen Belastungen gesprochen.
Das Hauptseminar ist in Theorie und Praxis unterteilt. Die tiefgreifenden Themen des sechzigstündigen Theorieteils reichen von der Konfrontation mit Ängsten und Hoffnung, über Schuld und Schuldgefühle, bis hin zur Frage nach dem Sinn des Lebens. Praktische Erfahrungen sammeln die Seminarteilnehmer bei zehn Besuchen in Senioren- und Pflegeheimen, sowie einer Einweisung in die Grundzüge der ambulanten Pflege.
Die Helfer möchten die Lebenskräfte der Betroffenen aktivieren. Helga Kacerovsky, Sprecherin des Hospizkreises Haar, beschreibt die Arbeit als Hospizbegleiter mit einem Wunsch: »Wir möchten nicht nur Sterbende begleiten, das wäre zu einfach, wir möchten im Leben begleiten.« Leider würden die Hospizbegleiter meist zu spät gerufen. Um das notwendige Vertrauen rechtzeitig aufzubauen, sollte der Kontakt möglichst dann aufgenommen werden, wenn es dem Betroffenen noch relativ gut geht. Die Hospizbegleiter verstehen sich auch als Stütze und Entlastung für die Angehörigen, damit die Pflegenden »einfach mal wieder raus können, sich um sich selbst kümmern können«, berichtet Kacerovsky von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. Heiko Pulcher
Artikel vom 31.10.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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