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Bau eines neuen Supermarkts in Daglfing sorgt für Zündstoff im Stadtbezirk
Daglfing · Kein Grund zur Freude?
Daglfing · Daglfing braucht dringend einen neuen Supermarkt – darüber besteht Einigkeit. Doch an der konkreten Umsetzung scheiden sich die Geister. Dass ein Markt auf der Freifläche zwischen Burgauer-, Daglfinger- und Rennbahnstraße entstehen soll, steht schon länger fest. Doch nun wurde die Bauvoranfrage dem Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) vorgelegt und trotz Bürgereinwänden akzeptiert.
Mit gutem Grund: Der Flächennutzungsplan sieht nur für den nördlichen Teil des Flurstücks eine Bebauung vor – der südliche Teil ist als Grünfläche ausgewiesen. Der Bau eines Supermarktes in diesem Bereich – so wie es von einigen Anwohnern gefordert wird – wäre also unmöglich. »Aber noch ist nichts endgültig entschieden«, weiß Thorsten Vogel vom Planungsreferat, »der Bauvorbescheid ist in vollem Gange und Anträge von Bürgern werden noch geprüft.« Denn nicht nur der Standort des neuen Marktes sondern auch die Parkplatzsituation erregt die Daglfinger Gemüter. Nach Ansicht der Anwohner sind die geplanten 31 Parkplätze nicht ausreichend. Ihre Befürchtung: angrenzende Straßen werden zugeparkt. In der Rennbahnstraße gebe es nämlich bereits jetzt schon ein Falschparkerproblem.
Anders die Sicht des Planungsreferats: »31 Parkplätze sind mehr als ausreichend«, stellt Vogel fest. »Bei einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern, müssten laut Berechnungsschlüssel sogar nur rund 27 Stellplätze vorgehalten werden – ein Stellplatz pro 30 Quadratmetern Verkaufsfläche.« Außerdem sei der Markt für die Bewohner des näheren Umfelds da und die könnten auch zu Fuß zum Einkaufen gehen. Ferner müsse man ins Kalkül ziehen, dass ein Vorhalten vieler Parkplätze auch Kunden aus dem Umkreis anziehe, was wiederum zu einer erhöhten Verkehrsbelastung für die Anwohner führe.
Dennoch plädierte auch der Unterausschuss Planung des BA 13 dafür, die Anzahl der Stellplätze noch einmal zu überdenken und gegebenenfalls aufzustocken. »Außerdem muss Sorge getragen werden, dass die Nachbarn vor möglichen Lärmbelastungen durch Anlieferungsverkehr geschützt werden«, so Frank Otto, Vorsitzender des Unterausschusses. Welcher Supermarkt in Daglfing entstehen wird, ist noch unklar: Sollte sich das Kommunalreferat jedoch gegen den von den Anwohnern geforderten Vollsortimenter entscheiden, wird der Streit wohl in die zweite Runde gehen. Andrea Koller
Artikel vom 17.10.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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