Ausstellung über »Die Kunst des Landvermessens«

Museumsinsel · Praktische Seite der Mathematik

Darstellung aus Peter Apians »Astronomicum Caesareum« von 1540.	 Foto: Deutsches Museum

Darstellung aus Peter Apians »Astronomicum Caesareum« von 1540. Foto: Deutsches Museum

Museumsinsel · Der Flug von Kanonenkugeln, die Bestimmung der Höhe von Gebäuden, die Messung von Entfernungen, die Festlegung von Grundstückseigentum, das Entwerfen von Karten – während die meisten Menschen mit der Mathematik das theoretische Rechnen mit Zahlen verbinden, liegen ihr doch ganz praktische Fragestellungen zugrunde.

Diese praktische Seite der Mathematik und ihre Bedeutung für die Entwicklung der modernen Naturwissenschaft ist jedoch kaum jemandem bewusst. Ohne genaue Kenntnisse der Geometrie und Vermessung wären jedoch weder die großen Gartenanlagen von Schloss Versailles oder Schloss Nymphenburg denkbar gewesen, noch so aufwendige Wasserbauvorhaben wie der Canal du Midi in Frankreich oder etwa die Deichanlagen in den Niederlanden.

Die Sonderausstellung »Alle Tieffe, Weytte, Höche« – Die Kunst des Landvermessens (1500 bis 1750) im Deutschen Museum, Museumsinsel 1, widmet sich den Anfängen der praktischen Mathematik. Präsentiert werden bis 12. November, täglich von 9 bis 17 Uhr, 60 seltene, reizvoll illustrierte Bücher u. a. so berühmter Wissenschaftler wie Albrecht Dürer, Johannes Keppler und Galileo Galilei. Unter den Werken ist auch Peter Apians »Astronomicum Caesareum« aus dem Jahr 1540, das zweifellos die schönsten Darstellungen wissenschaftlicher Instrumente enthält. Es ist ein Meisterwerk der Buchkunst und gilt vielen als das schönste Werk der Naturwissenschaften überhaupt.

Die ausgestellten Werke veranschaulichen die verschiedenen Anwendungsgebiete der Vermessung und zeigen wie und mit welchen Instrumenten gearbeitet wurde. Ergänzt wird die Schau mit besonderen Raritäten: 20 Original-Messinstrumente aus der Frühneuzeit (1500 bis 1750), darunter einige Instrumente, die auf den Holzschnitten und Kupferstichen der präsentierten Bücher zu sehen sind, verknüpfen die Theorie mit der Praxis. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 11.10.2006
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