Illegale Müllcontainer: Anwohner der Saarlouiserstraße fürchten Rattenplage

Moosach · Moosacher Dreck-Ecke

Alexander Dietrich von der örtlichen CSU stinkt’s gewaltig, dass die Stadt die illegal aufgestellten Container nicht entfernt. Foto: ras

Alexander Dietrich von der örtlichen CSU stinkt’s gewaltig, dass die Stadt die illegal aufgestellten Container nicht entfernt. Foto: ras

Moosach · Ruhe und ein wenig Grün drumherum – das ist, was den Anwohnern der Saarlouiserstraße an ihrem Viertel gefällt. Gekieste Wege verbinden hier schmucke Reihenhäuser mit modernen Wohnanlagen. Für Abwechslung sorgt der Sportplatz der Jugendabteilung des FC Olympia Moosach. Etwas aber stört die Idylle gewaltig: Illegal abgestellte Container vor den Wohnanlagen quellen seit Monaten vor Müll über und niemand schafft sie weg.

Denn das, so die Stadt, könnte als Diebstahl gewertet werden. Also stinkt es weiterhin.

Direkt vor den Häusern um die Saarlouiserstraße 59, am Zaun der Sportanlagen, stehen zwei Container, die übervoll sind mit Hausrat, Essensresten, sperrigem Sondermüll, aufgerissenen Plastiksäcken. Weggebracht wird der Müll nicht – denn niemand weiß, wem die Container gehören. Dies hatten die Bewohner erst vor kurzem begriffen. Jetzt fürchten sie, dass der herrenlose Müllablade-Platz Ratten und Ungeziefer anziehen könnte.

Als sich Alexander Dietrich, Sprecher der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss Moosach (BA 10), ein Bild von der Dreck-Ecke machen wollte, traute er seinen Augen nicht: »Das ist ja viel schlimmer, als es mir beschrieben wurde«, schimpfte er auf der jüngsten BA-Sitzung.

»Wahrscheinlich wurden diese Container hier im Zuge einer Baumaßnahme abgeladen.« Anfang Juli könnte das passiert sein – seither wurden die Container stetig mit Müll gefüllt. »Viele glauben offenbar, dass die Behälter hier rechtens stehen und als Entsorgungsmöglichkeit genutzt werden können – das ist aber nicht der Fall«, ereifert sich Dietrich weiter. Damit die Saarlouiserstraße jetzt allerdings nicht zum Paradies für Ratten und anderes Ungeziefer verkomme, müsste aufgeräumt werden – und zwar »schnellstens«.

»Das Problem ist der Stadt bekannt«, weiß Michael Steiner von der BA-Geschäftsstelle. Bereits mehrere Male habe er sie in dieser Angelegenheit kontaktiert. Es sei aber weder ihm noch dem Baureferat gelungen, die Eigentümer zu ermitteln. Eine an das Umweltamt gerichtete Bitte, die Container entfernen zu lassen, verhallte wirkungslos: »Die haben uns gesagt, dass sie nicht zuständig sind.«

Und der Stadt München seien die Hände gebunden. Denn – jetzt wird es absurd – die Behörden dürften keine Entfernung anordnen, weil die Container Privateigentum seien und ihr Abtransport demnach als Diebstahl gewertet werden könnte, so Steiner. Die Tatsache, dass sie hier illegal aufgestellt wurden, ändere nichts daran. Der Fall sei bereits an die Rechtsabteilung der Stadt gegangen.

Alexander Dietrich kann die Haltung der Stadt nicht akzeptieren: »Es handelt sich hier um eine fortwährende Ordnungswidrigkeit auf öffentlichem Grund, die obendrein sicherheitsrechtlich höchst bedenklich ist.« Daher werde der BA die Stadt nochmals kontaktieren und auf den Ernst der Lage hinweisen. Rafael Sala

Artikel vom 02.10.2006
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...