Bogenhauser Ganztagesklasse bekommt Preis für gemeinnütziges Engagement

Englschalking · Prädikat: Ausgezeichnet

Schüler der Knappertsbusch-Hauptschule unterstützen ehrenamtlich hilfsbürftige Menschen in Bogenhausen: Dafür wurden (v. li. nach re.) Lukas, Giuseppe, Manuel und die gesamte 9g nun ausgezeichnet. Foto: Klaus Petri

Schüler der Knappertsbusch-Hauptschule unterstützen ehrenamtlich hilfsbürftige Menschen in Bogenhausen: Dafür wurden (v. li. nach re.) Lukas, Giuseppe, Manuel und die gesamte 9g nun ausgezeichnet. Foto: Klaus Petri

Englschalking · Dass Engagement sich auszahlt, durfte jetzt die neunte Klasse der Hauptschule an der Knappertsbuschstraße 43 erfahren. Für ihr Projekt »Schüler helfen im Stadtteil«, das die Jugendlichen letzten Herbst im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft »Soziales Handeln« ins Leben gerufen haben, wird der Ganztagesklasse am 15. Ok-tober der Münchner Jugendpreis »Ausgezeichnet« verliehen, der fantasievolles und kreatives Engagement von Jugendlichen belohnen soll.

Hier wird mit dem Klischee fauler und egoistischer Jugendlicher aufgeräumt. Einmal die Woche haben sich die Schüler getroffen, um mit Tätigkeiten wie Einkaufen, Putzen oder Babysitten hilfsbedürftigen Menschen unter die Arme zu greifen.

»Das Projekt war ein Erfolg auf der ganzen Linie« freut sich der Klassenlehrer Klaus Petri. »Meine Schüler waren die ganze Zeit hoch motiviert und hatten viel Spaß. Jetzt auch noch diesen Preis zu bekommen, macht sie sehr stolz«. So hätten einige sogar über den Unterricht hinaus ihre Dienste zur Verfügung gestellt und in den Sommerferien geholfen. Und hatten die Schüler mal niemanden, den sie betreuen konnten, dann haben sie nicht etwa auf der faulen Haut gelegen. »Es gab immer was zu tun. Und wenn wir nur das Klassenzimmer aufgeräumt oder Müll im Pausenhof aufgesammelt haben», erklärt Petri. Durch das Projekt sei vor allem die soziale Kompetenz der Schüler gefördert worden. »Es haben also nicht nur die Hilfebedürftigen profitiert.«

Andere Schulen haben sich bereits ein Beispiel an der Idee des Lehrers genommen. Petri betont aber: »Das Projekt war in dieser Form nur möglich, weil wir eine Ganztagesklasse sind. In Regelklassen wäre für so etwas nie genug Zeit gewesen.«

Weil alles so gut geklappt hat, geht die Aktion in diesem Schuljahr in die zweite Runde. Das große Problem sei aber, dass sich bisher nicht genug Menschen gefunden haben, die die Leistungen der Klasse in Anspruch nehmen. Petri denkt, dass sich die Leute nicht richtig trauen und gegenüber Hauptschülern Vorurteile haben. Das sei aber vollkommen unbegründet: »Die Jugendlichen sind zuverlässig und wissen, was es heißt Verantwortung zu übernehmen«.

Wer Interesse daran hat, sich von den Schülern der 9g der Knappertsbusch Schule unterstützen zu lassen, kann sich telefonisch unter 93 84 58 mit Klaus Petri in Verbindung setzen. Sara Austen

Artikel vom 02.10.2006
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