Halle gesperrt, Weltmeister weg, Verletzungspech – MSC steht vor Problemen

Lerchenau · Ein Verein unter Schock

»Betreten verboten«: Die Dachkonstruktion der MSC-Halle weist gravierende Sicherheitsmängel auf. Spielbetrieb und Training ist hier nicht mehr möglich.

»Betreten verboten«: Die Dachkonstruktion der MSC-Halle weist gravierende Sicherheitsmängel auf. Spielbetrieb und Training ist hier nicht mehr möglich.

Lerchenau · Der Schock sitzt tief. Nachdem in der vergangenen Saison für die Hockey-Mannschaften des MSC alles wie am Schnürchen zu laufen schien, beginnt die nächste Spielzeit erst einmal mit einer ganzen Serie an Hiobsbotschaften. »Es darf jetzt überhaupt nichts mehr passieren«, attestiert Trainer Ralf Gemmrig seiner abgangs- und verletzungsgeschwächten Damenmannschaft.

»Die Mannschaft muss jetzt zeigen, dass sie Charakter hat«, hofft Herrentrainer Klaus Holzmüller auf die Moral der Truppe nach dem Abgang von Weltmeister Christopher Zeller. Zu guter Letzt fällt auch noch die MSC-Halle für Trainingseinheiten und Bundesligaspiele aus. Der Grund: Sicherheitsmängel.

»Wir haben für eine geplante Photovoltaikanlage auf dem Dach bereits im Februar ein Gutachten in Auftrag gegeben«, erklärte Abteilungsleiterin Hella Kämper bei der Auftaktpressekonferenz vergangene Woche. Die Untersuchung habe erhebliche Sicherheitsmängel in der Dachkonstruktion aufgedeckt. Bis auf Weiteres gilt: »Betreten der Halle verboten!« Noch wisse man nicht, welche Schritte als nächstes eingeleitet werden, räumte Kämper ein. »Die Frage ist: Sollen wir jetzt nur reparieren oder wäre eine komplette Sanierung nicht eigentlich sinnvoller?«

So oder so: Vor’m Winter wird nichts mehr unternommen werden.

Die Heimspiele der Hallensaison wird der MSC also auswärts abhalten müssen und ist damit auf die Hilfe der Rivalen angewiesen. Bundesligakonkurrent HC Rot-Weiß gewährt dem MSC in seiner Allacher Halle vorerst Asyl. »Kein leichtes Pflaster für uns«, legt auch Max Weinhold, Kapitän der 1. Herrenmannschaft, die Stirn in Falten. »Aber vielleicht eine einmalige Chance«, meint zumindest Kämper. Denn auf diese Weise zeige die Münchner Hockey-Szene bereits jetzt richtigen Teamgeist: »Die Solidarität ist riesig.«

Trotzdem sei der Verlust der Halle nicht einfach zu kompensieren. Vor allem die Jugendmannschaften müssten jetzt zurückstecken. Dennoch sei eine Trainingseinheit pro Woche auf jeden Fall gesichert, meint Kämper. »Es ist schwer, überhaupt einen ordentlichen Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten«, blickt Gemmrig auf eine ungewisse Saison voraus. Die Damen haben sich jedenfalls vorgenommen einen Play-Off-Platz zu erreichen. Gemmrig: »Das Feld liegt so eng zusammen – da kommen Play-Offs einem Nichtabstieg gleich.« Wo die Herren am Saisonende stehen wird, ist angesichts der »schmerzhaften Abgänge« (Holzmüller) und des »herben Verlustes« (Weinhold) von Spitzenstürmer Zeller derzeit noch nicht abzuschätzen. Fest steht nur: Nicht bei den Herren kündigt sich ein Umbruch an. gf

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Artikel vom 02.10.2006
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