Saisonstart: Vielversprechende Neuzugänge für Schwabinger Basketballerinnen

Schwabing · Alles drin für den MTSV

Die amerikanischen Glücksfälle sind in Schwabing angekommen: Trainer Bastian Wernthaler mit Kerri Jilesen, Sandra Carroll und Raina Goodlaw (v. li.). Foto: ba

Die amerikanischen Glücksfälle sind in Schwabing angekommen: Trainer Bastian Wernthaler mit Kerri Jilesen, Sandra Carroll und Raina Goodlaw (v. li.). Foto: ba

Schwabing · Das Vorspiel ging in die Verlängerung, aber jetzt kann die Saison endgültig beginnen. Nach schweren Rückschlägen und großen Glücksfällen steht nun der Kader des MTSV Schwabing für die Anfang Oktober beginnende Saison der Frauenbasketball-Bundesliga. Das Ziel Playoffs ist realistisch. Ab Rang vier scheint für die Münchner alles möglich.

Oberstes Ziel nach der vergangenen Saison war es, die geniale Ungarin Eszter Csontos zu halten. Das gelang nicht. Anfang August brach der MTSV die Verhandlungen ab und die Schwabinger Galionsfigur der vergangenen Runde landete mittlerweile bei Aufsteiger Chemnitz. Doch dem Rückschlag folgte die Bombe in Person von Nachfolgerin Sandra Carroll.

Die kanadische Aufbauspielerin lebt schon lange in Deutschland und war auch schon mit Wasserburg deutsche Meisterin. »Sie ist die beste Dreierschützin der Liga«, sagt Trainer Bastian Wernthaler, »für uns ist dieser Transfer ein unglaubliches Glück.« Der Coach geht bei seinem Urteil sogar so weit, dass die erfahrene Führungsspielerin im Vergleich zu Csontos sogar noch eine Steigerung ist. Eine kleine Hürde allerdings gibt es: »Sie muss nur noch den Team-Wiesnbesuch überstehen«, scherzt der Trainer.

Des Weiteren verpflichtete man aus den USA Centerspielerin Kristen Humphries und die vielseitig einsetzbare Flügelspielerin Kerri Jilesen. Damit war der Kader für das zweite Jahr in Folge in der Bundesliga komplett und das zum 1. September. So früh hatte der MTSV Schwabing seine Saisonplanungen noch nie abgehakt. Doch diese Freude währte nicht wirklich lange. Kaum waren die beiden neuen Amerikanerinnen eine Woche da, verabschiedete sich Kristen Humphries wieder. Man einigte sich darauf, »aus persönlichen Gründen« den Vertrag wieder aufzulösen.

Der Sprung nach Europa war dann doch zu groß. Schwabing stand nun vor einem Problem, weil alle guten Spielerinnen längst unter Vertrag standen. Aber es öffnete sich wie schon nach den gescheiterten Csontos-Verhandlungen die goldene Hintertür. Ein Verein war von seinem Vertrag abgesprungen und so konnte man als Centerin Raina Goodlaw verpflichten. Die 24-jährige Amerikanerin hat bereits in der vergangenen Saison für Ludwigsburg in der Bundesliga gespielt, war schon unter den 25 besten Bundesliga-Schützinnen und hat noch lange nicht ihr Potenzial ausgeschöpft. »Das war Glück im Unglück«, sagt Wernthaler. Jetzt kann sich der Coach wieder auf die Bundesliga freuen. Mit dem Ausländer-Trio ist man mehr als konkurrenzfähig und auch von seiner deutschen Belegschaft erwartet sich der Trainer einiges.

»Bei den Ausländerpositionen sind alle Bundesligisten ausgeglichen«, sagt Wernthaler, »aber mit unseren gut ausgebildeten deutschen Spielerinnen können wir Matches entscheiden.« Deshalb ist der Optimismus groß. Der Playoffplatz ist das offizielle Ziel, doch intern soll es etwas mehr sein als nur irgendeine Platzierung unter den ersten Acht. Hinter den drei Großen, Wasserburg, Saarlouis und Dorsten, scheint für den MTSV alles möglich zu sein. Nico Bauer

Artikel vom 26.09.2006
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