Projekt »KOMM – in die Zukunft« knüpft neue Patenschaften für Hauptschüler

Münchner Norden · Gute Vorbilder gefunden

Lockere Atmosphäre, ernste Themen: Nach dem ersten Kennenlernen ging’s bei der »KOMM«-Patenzusammenkunft schnell um Sorgen, Nöte und Pläne zum Einstieg ins spätere Berufsleben.

Lockere Atmosphäre, ernste Themen: Nach dem ersten Kennenlernen ging’s bei der »KOMM«-Patenzusammenkunft schnell um Sorgen, Nöte und Pläne zum Einstieg ins spätere Berufsleben.

Münchner Norden · Torsten, Anfang 30, Computerfachmann, hat ein neues Hobby: »KOMM – in die Zukunft!« Als einer von zehn frisch gebackenen »KOMM«-Paten wurde auch Torsten am Montag mit einer Blitzbiografie von einem der beteiligten Schüler vorgestellt; bei ihm war es die 14-jährige Jessica von der Hauptschule an der Bernaysstraße.

Insgesamt elf Schüler fanden bei der jüngsten Patenzusammenkunft des Projektes »KOMM – in die Zukunft« des Bürgertreff e.V. ihren neuen ehrenamtlichen Ratgeber für die nächsten zwei Jahre, die 8. und 9. Klasse.

Dabei stand die Veranstaltung in der Hauptschule an der Schleißheimer Straße zunächst unter keinem guten Stern: »Ich fürchte, es werden kaum Kinder kommen«, meinte Initiatorin Hildegard Mayr, Geschäftsführerin des Bürgertreff e.V., noch wenige Stunden vor Beginn des Treffens. Schließlich hatten sich beim »KOMM«-Elternabend in der Bernaysschule eine Woche zuvor nur drei Kinder für das Projekt angemeldet.

Im Laufe der Woche rangen sich einige Hauptschüler schließlich doch dazu durch, ihre Chance zu nutzen. »Die Skepsis bei den Kindern und deren Eltern ist groß. Die Paten sollen sich aber nicht in die Erziehung einmischen. Sie sollen Vorbild sein und den Schülern mit Rat und Tat aus ihrem Umfeld zur Seite stehen«, erklärt Mayr.

Keine leichte Aufgabe, erinnert sich Harald, Ingenieur in der Industrie: »Ich war schon einmal Pate und habe damals gemeisam mit dem Schüler Bewerbungen geschrieben.« Die brachten dem Schüler einige Praktikums-Stellen. »Doch dann hat er sich plötzlich nicht mehr gemeldet und auf Anrufe nicht mehr reagiert.« Trotzdem ist Harald erneut dabei, »weil es ein sehr sinnvolles Projekt ist und auch eine Menge Spaß macht«. Die Freude am Kennenlernen war den Teilnehmern bei der Patenzusammenkunft vom Montag auch anzumerken. Mit einfachen Kommunikations- und Kennenlernspielen war schnell das Eis gebrochen.

»Ich bin positiv überrascht, dass der Alltag der Hauptschüler anders ist als er in der Öffentlichkeit oft dargestellt wird«, gesteht Ingenieur Franz nach seinen ersten Begegnungen mit den Schülern. So drehten sich die Gespräche schnell um ernsthafte Karrierepläne, Besorgnis um den Lehrstellenmarkt und persönliche Berufsziele. Der ideale Nährboden für das Patenschaftsprojekt, meint Mayr: »Wir wollen den Kindern echte Chancen vermitteln.« Nach den Hauptschulen an der Schleißheimer und an der Bernaysstraße startet »KOMM« Ende Oktober auch an der Hauptschule an der Eduard-Spranger-Straße. Für die teilnehmenden Schüler werden noch interessierte Paten gesucht. Infos und Anmeldung im Bürgertreff unter der Telefonnummer 60 01 33 22. gf

Artikel vom 26.09.2006
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