1. Oktober, Olympiahalle: Brose Baskets gg. Besiktas

München - Basketball der Extraklasse

Robert Garrett, einer der Stars der Brose Baskets und in deutschen Nationalmannschaft, wird mit seinen sportlichen Einlagen auch die Fans in München begeistern. Foto: VA

Robert Garrett, einer der Stars der Brose Baskets und in deutschen Nationalmannschaft, wird mit seinen sportlichen Einlagen auch die Fans in München begeistern. Foto: VA

Das Runde muss ins Runde – ausnahmsweise. Im Basketball ist man das aber gar nicht anders gewohnt, nur in der Münchner Sportlandschaft ist diese Regel halt die Ausnahme. Die große Stadt ist in Bezug auf Basketball zwar nicht gerade ein Notstandsgebiet, aber verglichen mit dem provinziellen Bamberg ein kleines Licht. Immerhin spielt das oberfränkische Team in der Deutschen Basketball-Liga. Und München?

München wird jetzt Schauplatz eines der hochklassigsten Basketballspiele dieser Saison hierzulande. Am 1. Oktober kommen die Basketballer aus „Freak-City“ (so nennen die Bamberger Basketballfans ihre Heimatstadt liebevoll) in die Landeshauptstadt und treffen dort auf ein Team, das in Europas Korbleger-Elite auch nicht unbekannt ist: Besiktas Istanbul. In der Konsequenz bedeutet die Kombination aus den Mannschaften, dem Spielort – nämlich die Münchner Olympiahalle –, den Fans und dem Rahmenprogramm mit Promi-Spiel vor allem eines: eine riesige Party! Die Verantwortlichen der Brose Baskets, wie der Bamberger Verein seit dieser Saison heißt, werden im Vorfeld allerdings wenig von der Feier mitbekommen.

Es gibt eine Menge vorzubereiten. Das gilt auch für die Mannschaft mit Trainer Dirk Bauermann, der als Nationalcoach vor kurzem erst als Achter von der WM in Japan zurückgekommen ist. Für ihn ist der Test mehr als nur ein Freundschaftsspiel kurz vor dem Saisonstart. Bauermann will dieses Spiel gewinnen. Sicher wird es den einen oder anderen spektakulären Spielzug geben, vor allem aber wird es auf Punkte rauslaufen. Und da will Murat Didin, Besiktas-Coach mit Deutschlanderfahrung, nicht hinten anstehen.

Da werden also zwei absolut motivierte Teams an den Start gehen und den Zuschauern das Beste vom Besten bieten. Und das ist schon nicht wenig, wenn der deutsche Meister von 2005 antritt. In der Euroleague haben es die Bamberger in der letzten Saison immerhin unter die 16 besten Teams geschafft, in dieser Spielzeit treten sie im Uleb-Cup an, vergleichbar mit dem UEFA-Cup im Fußball. Damit sind die Brose Baskets wieder im internationalen Geschäft vertreten. Der Verein, der Trainer, die Mannschaft – sie alle haben sich einen guten Ruf erarbeitet, den sie sich durch eine Niederlage gegen Besiktas nicht streitig machen lassen wollen.

Bleibt allein die Frage: Wer schaut sich das in München an? „Es gibt sicher viele Skeptiker, aber wir werden es versuchen“, zeigt sich Brose Baskets-Manager Wolfgang Heyder optimistisch. „Auch in Nürnberg, wo wir unsere internationalen Spiele der letzten Saison ausgetragen haben, ist es uns gelungen, die Halle mit über 8.000 Zuschauern mehrfach komplett auszuverkaufen. Dies auch in München zu erwarten, ist sicher sehr hoch gegriffen, obwohl wir auch auf die vielen türkischen Basketballfans hoffen.“ Entscheidend wird sein, welches Feuer die Bamberger in München entfachen können.

Davon profitieren auch die Münchner Basketballvereine und vielleicht gibt es in absehbarer Zeit mal wieder einen Münchner Verein, der sich ganz oben etablieren und einen Titel in die Stadt holen kann. Den haben für diese Saison allerdings die Brose Baskets auf der Rechnung. „Ich bin überzeugt, dass die Jungs das Zeug dazu haben, sich in der internationalen Spitze des Profibasketballs zu etablieren“, erklärte Head Coach Dirk Bauermann vor der Saison.

Während der vergangenen fünf Jahre konnten die Bamberger Basketballer ihre Leistung kontinuierlich steigern. In der Saison 2002/03 war das Team erstmals wieder auf europäischem Parkett vertreten und erreichte im Uleb-Cup die Play-Offs. 2003 und 2004 wurden die „Bauermänner“ deutscher Vizemeister, 2005 erkämpften sie sich den lang ersehnten Meistertitel und damit die Qualifikation für die Euroleague. Parallel zu den sportlichen Erfolgen wurde die Mannschaft nach und nach verjüngt und ergänzt. Neben dem deutschen Nationalspieler Robert Garrett werden in der neuen Saison Darren Fenn, Vincent Yarbrough und K’Zell Wesson in Bamberg ihre Kreise ziehen. Für die Liga heißt das vor allem: warm anziehen.

Wenn es Dirk Bauermann gelingt, die neuen Spieler in die bestehende Mannschaft so zu integrieren, dass alle ihr volles Potenzial ausschöpfen können, dann ist der Blick in Richtung Titel alles andere als überheblich. Einen ersten Härtetest hat das Team am 1. Oktober mit dem Spiel gegen Besiktas Istanbul. Das wird ein absolutes Sporthighlight. Schönen Gruß nach Bamberg und: Vielen Dunk! Von Carsten Clever-Rott

Eckdaten: Die Teams: Brose Baskets, deutscher Vizemeister 2003 und 2004, deutscher Meister 2005 - Besiktas Istanbul, Dritter der türkischen Basketballliga 2004, 2005, 2006.

Der Spielort: Olympiahalle München, Austragungsort des Basketball-Endspiels bei den Olympischen Spielen 1972 (Sieger: UdSSR) und bei der Europameisterschaft 1993 (Sieger: Deutschland)

Der Spieltag: Sonntag, 1. Oktober 2006

Spielbeginn: 17 Uhr

Eintrittskarten: Eintrittskarten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen in München und Umgebung, im Internet unter www.muenchenticket.de, www.ticket-online.de, www.mtc-frommelt.de, www.eventim.de in fünf Kategorien zwischen 14,50 Euro und 39 Euro pro Person.

Artikel vom 21.09.2006
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