Zugspitze schon im 18. Jahrhundert bestiegen

Praterinsel · Alpinhistorische Sensation

Praterinsel · Die Besteigungsgeschichte der Zugspitze muss umgeschrieben werden: Eine vor kurzem im Archiv des Deutschen Alpenvereins gefundene Karte zeigt, dass Deutschlands höchster Berg wohl bereits vor der Mitte des 18. Jahrhunderts bestiegen wurde.

Die Karte des Alpinen Museums belegt, dass bereits lange vor der offiziellen Erstbesteigung im Jahr 1820 Menschen ihren Fuß auf die Zugspitze setzten. In der detailliert und sorgfältig gearbeiteten Karte ist ein »Gang-Steig« vom Platt bis in den Gipfelbereich der Zugspitze und auf die andere Seite zum Eibsee mit einer zart gestrichelten Linie eingezeichnet. Die Beschriftung der Karte gibt zudem Auskunft darüber, dass vier Stunden Gehzeit vom Reintalanger bis zum Gipfel zu kalkulieren sind.

Bisher galt Leutnant Josef Naus als erster Besteiger der Zugspitze. Im Rahmen von kartographischen Arbeiten erklomm er im Jahr 1820 zusammen mit einem Bediensteten und dem Führer Johann Georg Deuschl Deutschlands höchsten Berg.

Eine oft geäußerte Vermutung, dass Einheimische schon lange vor den ersten namentlich bekannten Bergsteigern auf vielen Alpengipfeln standen, wird mit der Zugspitzkarte im Archiv des Deutschen Alpenvereins jetzt mit einem Dokument belegt.

Anders als die ersten Wissenschaftler und Touristen, die die Berge erstiegen, hielten die Einheimischen es jedoch offenbar nicht für nötig, ihre Gipfelgänge schriftlich der Nachwelt zu überliefern.

1884 das erste Mal in der Öffentlichkeit aufgetaucht, in den 1930er Jahren sogar im Alpinen Museum des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins auf der Münchner Praterinsel ausgestellt, aber nie wissenschaftlich bearbeitet und ausgewertet, ging die Karte in den Wirren des Zweiten Weltkriegs verloren.

Weitere Informationen / Internetseiten:

www.BAYregio.de/Zugspitze
www.BAYregio.de/freizeit/Eibsee

Artikel vom 20.09.2006
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