Münchner Zentrum · Düstere Dramen aus Schweden

Münchner Zentrum · Das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, widmet dem bedeutenden schwedischen Regisseur Ingmar Bergman seit 5. September bis 8. Februar 2007, die umfangreichste Retrospektive, die bislang in Deutschland stattgefunden hat.

Sie umfasst sämtliche Kinoarbeiten Bergmans (über 40 Spielfilme), zahlreiche Kurz- und Werbefilme, Fernsehfilme, Dokumentationen und Filme aus seinen späten Jahren, für die er das Drehbuch schrieb.

Ingmar Bergman, 1918 in Uppsala/Schweden als Sohn eines evangelischen Pastors geboren und streng religiös erzogen, machte auf sich aufmerksam mit seinem ersten Kinofilm »Kris« (Krise, 1946), und fühlte sich seitdem dem Theater ebenso wie dem Film verpflichtet. 1956 wurde sein Film »Das Lächeln einer Sommernacht« bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet, was ihm zum internationalen Durchbruch verhalf.

In den folgenden Jahren drehte Bergman unzählige Klassiker wie »Wilde Erdbeeren«, »Das Schweigen« und »Das siebente Siegel«. Einer seiner bekanntsten Filme ist »Szenen einer Ehe« (1973) mit Liv Ullmann und Erland Josephson. Für seine letzten großen Spielfilm »Fanny und Alexander« erhielt Ingmar Bergman 1984 vier Oscars.

Zwischen 1976 und 1981 lebte und arbeitete er in München, wo er an den Kammerspielen inszenierte und auch Filme drehte, wie »Aus dem Leben der Marionetten« (1980). Bergmans Filme sind häufig Kammerspiele, intensive Psychodramen, geprägt von der Mythologie, der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Suche nach Gott. Das Werk von so unterschiedlichen Regisseuren wie Woody Allen, Lars von Trier und David Lynch wäre ohne Bergmans Einfluss nicht denkbar.

Die Filme werden in der schwedischen Originalfassung mit englischen oder deutschen Untertiteln gezeigt. Die genauen Filmtitel und Spieltermine enthält das Programmheft des Filmmuseums, sie sind auch im Internet unter www.filmmuseum-muenchen.de abrufbar. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Kartenvorbestellungen sind unter 2 33-2 41 50 möglich.

Artikel vom 06.09.2006
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