München · Zunahme häuslicher Gewalt

München · Im Vergleich zum Vorjahr haben Vergewaltigungen im Bereich des Polizeipräsidiums München stark zugenommen. Bisher gab es 21 Fälle und damit ein Plus von 24,7 Prozent. Besonders die häusliche Gewalt nehme zu, so die Polizei. Jedes vierte Vergewaltigungsopfer lebt mit dem Täter unter einem Dach.

Die von vielen Frauen gefürchteten Orte, wie etwa Tiefgaragen oder einsame Parks sind dagegen nur in rund 4 Prozent der Fälle Tatort einer Vergewaltigung.

Im laufenden Monat August wurden insgesamt sieben sexuelle Nötigungen/versuchte Vergewaltigungen und eine Vergewaltigung im öffentlichen Raum bei der Münchner Polizei angezeigt. Bislang gibt es keine Hinweise auf einen Serientäter, so dass derzeit von unabhängig voneinander agierenden Einzeltätern ausgegangen werden muss.

In nahezu allen Fällen wurden durch die unverzüglich durchgeführten Spurensicherungsmaßnahmen DNA-Spuren festgestellt, deren Überprüfung bislang keine Treffer erbrachten bzw. die Ergebnisse noch ausstehen. Parallel laufende umfangreiche weitere Ermittlungsmaßnahmen brachten in diesen Fällen bis zum heutigen Zeitpunkt keine weiteren Hinweise auf die Täter.

Aber es zeigt sich, dass couragiertes Auftreten und vehementes Wehren die Täter von ihrem weiteren Vorhaben abbringen können. Ob und welche Form der Gegenwehr möglich ist, hängt z. B. davon ab, ob das Opfer gefasst genug ist, den Täter durch Reden und Fragen abzulenken; in der Lage, sich körperlich zur Wehr zu setzen, Hilfe erwarten kann, z. B. durch Schreien, Trillerpfeife, oder eine Fluchtmöglichkeit vorhanden ist. In jeden Fall sollte man baldmöglichst die Polizei verständigen. Zeugen werden gebeten, sich nicht zu scheuen und ihre Beobachtungen der nächsten Polizeidienststelle zu melden.

Artikel vom 05.09.2006
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