Noch vor Weihnachten soll der Tunnelabschnitt am Effnerplatz eröffnet werden

Bogenhausen · Der Countdown läuft…

Vor Weihnachten werden hier schon die Autos rollen: Mitglieder des Bezirksausschusses Bogenhausen vor dem fast fertiggestellten Tunnelabschnitt am Effnerplatz.	 Foto: ak

Vor Weihnachten werden hier schon die Autos rollen: Mitglieder des Bezirksausschusses Bogenhausen vor dem fast fertiggestellten Tunnelabschnitt am Effnerplatz. Foto: ak

Bogenhausen · So langsam nehmen die Tunnel an der Baustelle »Mittlerer Ring Ost« Gestalt an. »Die Röhre am Effnerplatz ist an sich schon komplett fertig, allein der technische Innenausbau ist noch in vollem Gange«, berichtet Nina Lindinger, Projektleiterin des Bauvorhabens und fügt hinzu: »Wir rechnen noch vor Weihnachten mit der offiziellen Einweihung dieses Abschnitts.«

Eine freudige Nachricht, die auch die Mitglieder des Bezirksausschusses Bogenhausen (BA 13) gerne hörten. Zusammen mit ihrer Vorsitzenden Christiane Hacker (SPD) informierten sie sich über den Baufortschritt des 317 Millionen Euro Projekts. »Es ist wirklich beeindruckend, welche Erdbewegungen hier vollbracht werden«, resümiert Hacker die gut zweistündige Führung.

Eine Baustelle der Superlative: 6.000 Bohrpfähle tragen die insgesamt 2.020 Meter lagen Tunnel. Der Verkehr im Haupttunnel unter der Richard-Strauß-Straße wird im Osttunnel auf drei und in die entgegen gesetzte Richtung auf zwei Fahrspuren rollen. »Auf diese Weise wird sich der oberirdische Verkehr dort von momentan 66.000 auf rund 6.000 Fahrzeuge pro Tag reduzieren – eine enorme Entlastung für die Bewohner der Richard-Strauß-Straße«, so Lindinger. Dafür müssten die Anwohner allerdings momentan noch etwas Geduld beweisen.

Zwar sei man voll im Zeitplan, doch beim Haupttunnel müsse an manchen Stellen erst noch die teilweise bis zu 1,20 Meter dicke Tunneldecke erstellt werden. Dieser letzte Schritt des eigentlichen Tunnelbaus soll jedoch bald abgeschlossen sein. »Erst wenn die Seitenwände und die Tunneldecke fertig sind, wird das Erdreich ausgehoben«, weiß Lindinger. Die so genannte »Deckelbauweise« werde angewandt, weil sie weniger Platz benötige und der Lärm deutlich geringer sei als bei einer »bergmännischen« Vorgehensweise.

Sobald dann Bagger den Tunnel ausgehöhlt haben, entstehen Grundwasserwannen und Tunnelsohle. Schließlich wird der Tunnel mit Verkehrsleitsystemen und Lärmschutzverkleidungen, Belüftungen und Sicherheitseinrichtungen ausgestattet. »Gerade der Sicherheitsaspekt wird beim Bau der Tunnel sehr ernst genommen«, berichtet Lindinger und führt weiter aus: »Im Falle eines Brandes können die Autofahrer alle 60 Meter in die parallel verlaufende Röhre flüchten, alle 120 Meter wird eine Notrufkabine stehen und alle 350 Meter kann man an die Oberfläche flüchten.« Außerdem sei der Tunnel mit Kameras überwacht.

Jetzt ist nur noch eine Frage offen: Wird das umstrittene Kunstwerk – Mae West genannt – künftig den Effnerplatz zieren? Hacker kennt die Antwort. »Die Künstlerin muss noch einige Verbesserungen durchführen. Gelingt ihr das, wird der Stadtrat wohl noch dieses Jahr endgültig darüber abstimmen. Falls die Künstlerin jedoch keine Lösungen anbieten kann, bin ich sicherlich die Letzte, die unglücklich darüber wäre, wenn das Kunstwerk der Amerikanerin nicht aufgestellt wird.« Andrea Koller

Artikel vom 05.09.2006
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