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Der Mörder von Freising war kurz vorher in Neufahrn
Neufahrn · »Der stand unter Drogen«
Hier schlug Jürgen F. zu: Die gesundheitlichen Folgen sind bei Günter Maisberger auch zwei Wochen nach dem Niederschlag unübersehbar. Foto: ba
Neufahrn · Noch immer sieht Günter Maisberger erschreckend aus. Auch zwei Wochen nachdem ein Gast den Neufahrner Gastwirt niedergeschlagen hatte, sieht man die Folgen. Über der gebrochenen Nase ist eine Schiene und beide Augen des Gastronoms haben blaue Ränder. Heute weiß Maisberger, dass er noch Glück im Unglück hatte.
Denn genau eine Woche nach dem Vorfall in Neufahrn ermorderte der 24-jährige Täter Jürgen F. im Freisinger Stadtteil Lerchenfeld eine Supermarkt-Kassiererin.
Ein paar Schachteln Zigaretten und eine Flasche Schnaps wollte der 24-Jährige in Freising eigentlich nur stehlen. Als er erwischt wurde, stach er zu und tötete die 42-jährige Kassiererin. Vor diesem Hintergrund erscheint der Vorfall, der sich auf die Stunde genau eine Woche zuvor in Neufahrn ereignete, in einem anderen Licht. »Da hat man schon ein sehr mulmiges Gefühl«, sagt Maisberger heute.
In Neufahrn saß der 24-Jährige mit drei jungen Frauen im Biergarten, als Wirtin Elisabeth Maisberger beobachtete, wie sich die Gruppe mitgebrachte Getränke nachschenkte. Noch bevor die Hausherrin etwas sagen konnte, wurde sie bedroht. Kaum war diese im Gebäude hörte man einen lauten Schlag. Jürgen F. hatte den robusten Bierkrug mit voller Wucht in die Glastür geworfen und dabei das dreifache Glas zertrümmert. Daraufhin kam Wirt Günter Maisberger in den Biergarten und wurde gleich von dem jungen Mann weggestoßen. Schmerzhafter wurde die zweite Begegnung im Wintergarten des Lokals, als Maisberger die Personalien des Randalierers wollte. Jürgen F. streckte den Gastronom mit einem Faustschlag nieder und Maisberger lag blutüberströmt am Boden. Er wurde sofort ins Schwabinger Krankenhaus gebracht. »Dem hat man angemerkt, dass er unter Drogen stand«, sagt der Wirt heute. Der Täter hatte bei dem Vorfall in Neufahrn wie auch bei dem Mord in Freising eine ganz eigenartige Verhaltensweise.
In Neufahrn wurde er mehrere Stunden nach seinem Angriff auf Günter Maisberger wenige Meter vom Lokal entfernt am Bahnhof von der Polizei aufgegriffen. Die Beamten stellten zwei Promille fest und ließen Jürgen F. wieder laufen, weil dieser einen festen Wohnsitz hat. Auch nach dem Mord in Freising fand die Polizei Täter und Tatwaffe wenige Stunden nach dem Verbrechen in unmittelbarer Nähe des Supermarktes. »Schade, dass erst so etwas passieren muss, um so einen dingfest machen zu können«, sagt Maisberger, »denn der war ja bekannt.«
In der Tat wurde der 24-Jährige mit vielen kleinen Verbrechen schon aktenkundig. Auch seinen Vater verprügelte er bereits und lebte zwischenzeitlich in einem Jugendwerk in Hallbergmoos. Die Maisbergers sind froh, dass der 24-Jährige nun hinter Schloss und Riegel sitzt. Vor allem Elisabeth Maisberger hatte in den Tagen nach dem Vorfall Angst, dass Jürgen F. wieder kommt.
Das hat sich nun erledigt und bald sind auch die schmerzhaften Spuren aus Günter Maisbergers Gesicht wieder verschwunden. ba
Artikel vom 05.09.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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