Beim EHC-Sommerfest stellt sich die Mannschaft vor – und zeigt beim Testspiel gegen Straubing, wie sie in Form ist

Eisgekühltes Freibier ist Tradition

Tritt am Sonntag gegen seinen bisherigen Verein an: Der 95 Kilo schwere Verteidiger Gordon Borberg, der in dieser Saison aus Straubing an die Isar gewechselt ist. Foto: EHC

Tritt am Sonntag gegen seinen bisherigen Verein an: Der 95 Kilo schwere Verteidiger Gordon Borberg, der in dieser Saison aus Straubing an die Isar gewechselt ist. Foto: EHC

Auch ein junger Verein braucht Tradition. Das erhöht die Identifikation des Fans mit dem jeweiligen Club. Tradition beim EHC München, den es seit acht Jahren gibt, ist es, die Mannschaft bei einem Sommerfest und einem anschließenden Testspiel vorzustellen.

Am Sonntag, den 27. August, ist es wieder einmal soweit. Ab 15 Uhr wird im Olympia-Eisstadion, und drum herum, gefeiert. Geboten werden eine Tombola, ein Glücksrad – und die Chance, von den Spielern Autogramme zu ergattern. Außerdem dürfen die Fans an diesem Tag einen Blick in die Kabine werfen – und natürlich wird es Freibier geben.

Das Wichtigste beim EHC aber ist – neben den Fans – die Mannschaft, die auch heuer wieder in der Zweiten Liga auf Punktejagd gehen wird. Stadionsprecher Stefan Schneider präsentiert die Spieler beim sonntäglichen Sommerfest; anschließend, um 18.30 Uhr, werden sie das erste Heim-Testspiel dieser Vorbereitungsphase bestreiten.

Ihre Gegner sind, wie bereits im vergangenen Jahr, die Straubing Tigers. Der DEL-Aufsteiger ist gleichzeitig auch neuer Kooperationspartner der Münchner: Junge Spieler von dort mit der Perspektive, in der DEL nicht oder nicht oft zum Einsatz zu kommen, können per Förderlizenz nach München in die Zweite Liga geschickt werden, wo sie die nötige Spielpraxis sammeln. Ein erstes Ergebnis dieser Kooperation war bereits zu sehen: Der dritte Goalie der Straubinger, Andreas Gegenfurtner, ist wegen der Verletzungen der beiden Münchner Stammkeeper Joey Vollmer und Hartie Wild bei den bisherigen zwei Testspielen des EHC zum Einsatz gekommen.

Im Gegenzug könnten auch EHC-Talente bei den Straubingern mitspielen, sofern diese Unterstützung brauchen. Eine solche Kooperation besteht auch mit dem ERC Ingolstadt; der EHC ist somit das Farmteam zweier DEL-Clubs und kann davon nur profitieren.

An Straubing als Sommerfest-Testspiel-Gegner erinnert man sich beim EHC München übrigens recht gerne: Der spätere Aufsteiger präsentierte sich voriges Jahr beim Gastspiel in München noch nicht in Form und wurde mit einer 7:0-Klatsche nach Hause geschickt. So ein Ergebnis zu wiederholen, wird zwar schwer – aber Tradition verpflichtet bekanntermaßen.

Die eigentliche Mannschaftsvorstellung des EHC München findet übrigens bereits am Samstag, den 26. August, ab 15 Uhr im Olympia-Einkaufszentrum statt. Für das Team, das aufgrund von 15 Neuzugängen nur wenig mit der letztjährigen Bundesligamannschaft gemein hat, wird das Spiel gegen Straubing bereits der vierte Test sein.

Schon seit 14. August trainieren die Münchner – Chefcoach Gary Prior verordnete seinem EHC die längste Vorbereitung aller Zeiten. Bisher mit Erfolg: Das erste Testspiel gegen Zürich gewannen sie in Füssen mit 5:1, anschließend folgte in Bad Tölz ein 4:3-Sieg beim Bundesligaabsteiger Tölz. Vergangene Woche befand sich – auch ein Novum – die Mannschaft eine Woche im Trainingslager im Südtiroler Sterzing, und am gestrigen Freitag fand in Garmisch ein Testspiel gegen Riessersee statt (bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Ein intensives Programm für die Münchner, die sich dadurch an den Rhythmus der Saison mit zwei Spielen pro Wochenende gewöhnen sollen. Bis zum Saisonstart am 15. September zu Hause gegen Regensburg wird der EHC noch insgesamt fünf Testspiele – unter anderem gegen Wien – absolvieren. Am 1. September steht den Münchnern übrigens ein erster Saisonhöhepunkt bevor: In der ersten DEB-Pokal-Runde gastieren die Nürnberg Ice Tigers in München. Natürlich hoffen die EHC-Verantwortlichen, im Pokal eine ähnliche Erfolgsgeschichte zu schreiben wie im vergangenen Jahr, als mit den Kölner Haien und den Erzfeinden aus Hamburg gleich zwei DEL-Clubs aus dem Wettbewerb gekegelt wurden.

Die Mannschaft scheint auf jeden Fall das Potenzial zu haben, für Überraschungen zu sorgen. Von den fünf Legionären haben bereits drei in Deutschland gespielt und bei ihren früheren Vereinen Hannover und Bremerhaven durchaus einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Direkt aus Kanada beziehungsweise aus Schweden wechselten die beiden anderen Ausländer an die Isar. Bei den deutschen Zugängen blieb Manager Christian Winkler seiner Linie weitestgehend treu und verpflichtete vor allem Spieler, die im Raum Bad Tölz und Garmisch das Eishockeyspielen gelernt haben.

Gut zu wissen: Der Großteil der Mannschaft verfügt über eine Menge Bundesliga- oder DEL-Erfahrung. Ein Platz in den Play Offs wird zwar nicht zwingend erwartet, wäre aber durchaus drin. Und wäre – wieder mal – der größte Traum des noch jungen Vereins.

Bevor man diesen wahr werden lässt, gilt es jedoch erst einmal, Traditionen zu fördern und zum Sommerfest zu kommen.

Von Filippo Cataldo

Artikel vom 24.08.2006
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