Neues Kunstprojekt »Jüdisches Leben in München«

Münchner Zentrum · Lücken sichtbar machen

Münchner Zentrum · Im Vorfeld der Eröffnung des Jüdischen Zentrums am St.-Jakobs-Platz im November widmet sich die Stadt mit einem Kunstprojekt im öffentlichen Raum dem Thema »Jüdisches Leben«. Acht Orte in der Innenstadt sollen exemplarisch den Blick für die vielen Aspekte jüdischer Kultur und jüdischer Geschichte in München öffnen, darunter am Marienhof, wo um 1380 die erste Synagoge der Münchner Juden stand, die 1442 aus der Stadt verbannt wurden.

Eröffnung ist am Donnerstag, 24. August, 18 Uhr, am Marienhof, zu sehen ist die Schau bis 4. Oktober, täglich, außer Montag, von 10 bis 20 Uhr.

Die Orte sind eng mit der historischen Entwicklung der jüdischen Gemeinde Münchens verbunden und verweisen auf die Bedeutung der jüdischen Bevölkerung für München als kulturelles Zentrum. Dabei wird auch die wechselhafte und zwiespältige Geschichte der Münchner Politik gegenüber der jüdischen Minderheit während der letzten Jahrhunderte greifbar.

Einige Orte stehen in direktem Zusammenhang mit den NS-Verbrechen, mit Verfolgung und Deportation, etwa das »Judenhaus« in der Thierschstraße 7. Die künstlerischen Installationen wollen nicht Leid und Gewalt thematisieren, sondern vor allem die unweigerlichen Folgen davon: der entstandene Verlust für jeden Einzelnen, für die Gesellschaft, für das städtische Leben sowie für das Stadtbild. Wenn der Nachbar, das Geschäft, der Schulfreund fehlen und Lücken entstehen, die nicht mehr gefüllt werden können.

Artikel vom 23.08.2006
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