Feldkirchner Hauptschüler müssen ab September nach Kirchheim fahren

Feldkirchen · Es war einmal eine Schule

Die Feldkirchner Hauptschüler werden ab September in die Schule in Kirchheim umziehen.Foto: ak

Die Feldkirchner Hauptschüler werden ab September in die Schule in Kirchheim umziehen.Foto: ak

Feldkirchen · Deutschlands Hauptschulen stehen massiv unter Druck: Schlechte Schlagzeilen über Gewalt, mangelnde Lese-, Schreib- und Rechenfertigkeiten der Hauptschüler häufen sich. Gleichzeitig haben die Schulen damit zu kämpfen, dass immer weniger Kinder nach der vierten Klasse auf die Hauptschule gehen. Bayernweit sinken die Zahlen seit Jahren kontinuierlich.

So besuchten im Jahr 1997/1998 laut Bayerischem Philologenverband noch rund 83.690 Schüler nach der vierten Klasse die Hauptschule, im Jahr 2004/ 2005 waren es nur noch 57.205.

Im Landkreis München sieht die Situation ähnlich aus. Immer weniger Viertklässler wechseln von der Grund- auf die Hauptschule. So auch in Feldkirchen. Auf Basis einer Rechtsverordnung des Freistaats Bayern wurde daher im Juni der Schulsprengel Kirchheim-Aschheim-Feldkirchen neu aufgestellt. Dies führte letztendlich zur Schließung der Hauptschule in Feldkirchen. Ab dem neuen Schuljahr müssen also alle Feldkirchner Hauptschüler in das Gebäude in Kirchheim umziehen.

Im Schuljahr 2005/2006 kam in den Gemeinden Feldkirchen und Kirchheim bereits keine 7. Klasse mehr zustande. Lediglich 13 Feldkirchner und 15 Aschheimer Jugendliche hätten die 7. Klasse der Hauptschule besucht. Zu wenig für zwei eigenständige Klassen. Daher zog bereits letztes Jahr eine Feldkirchner Klasse nach Kirchheim um. »In den letzten Jahren sind die Schülerzahlen an der Hauptschule in Feldkirchen einfach kontinuierlich geringer geworden. Zwar waren auch in Kirchheim die Schülerzahlen rückläufig, doch das deutlich neuere Gebäude und die etwas besseren Zahlen führten schließlich zur Entscheidung gegen Feldkirchen«, berichtet Feldkirchens Bürgermeister Leonhard Baumann (CSU). »Wir bedauern diese Entscheidung sehr, schließlich hatte die Gemeinde der bayerischen Regierung ja ein Angebot über einen Neu- und Anbau vorgelegt, um zumindest die räumlichen Defizite zu beseitigen. Leider ohne Erfolg.«

Kritisch zu bemerken sei außerdem, dass in den nächsten Jahren wieder mit steigenden Schülerzahlen zu rechnen sei. Denn Feldkirchen habe im Vergleich zu anderen Landkreis-Gemeinden eine deutlich höhere Geburtenrate. »Dies ist momentan vor allem an den deutlich gestiegenen Schülerzahlen an der Grundschule abzulesen«, meint Baumann, »und diese Kinder werden nicht alle auf’s Gymnasium oder die Realschule wechseln.«

Aber was wird nun aus den freien Räumlichkeiten? »Noch haben wir dahingehend keine abschließende Entscheidung gefällt«, weiß Baumann und fügt hinzu, »aber es ist sehr wahrscheinlich, dass vor allem die Volkshochschule einige Klassenzimmer für ihre Kurse übernehmen wird.« Andrea Koller

Artikel vom 22.08.2006
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