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„Massive Attack“ klingen so ganz anders
München - Viel mehr als Hip-Hop
„Massive Attack“: Dunkel ist auch ihr neuestes Album „Weather Underground“. Am Dienstag spielen sie im Zenith.Foto: VA
Zu Beginn der Neunziger wurden die Hörgewohnheiten der Musikfans einmal mehr umgekrempelt: ein Stil, der mehr sein wollte als Hip-Hop, wippte von Großbritannien auf den Kontinent herüber.
Beat-Collagen wurden fortan mit Rap und elektronischem Schnick-Schnack gemischt. Tricky, „Portishead“ und „Massive Attack“ hatten soeben ein neues Genre begründet: Trip-Hop. Ein Genre, das auch heute noch gut hörbar ist – und daher sind zumindest „Massive Attack“ gerade fleißig am Produzieren und haben für 2007 ein neues, fünftes Album – „Weather Underground“ – angekündigt. Düster wird es klingen, in Richtung Gothic-Soul tendieren.
Wer mehr darüber wissen will, sollte ein Konzert der aktuellen „Massive Attack“-Tour besuchen: etwa am Dienstag ab 20 Uhr im Zenith. Hier werden einige der neuen Songs angetestet – und altbewährte einmal mehr gespielt. Die alleraltbewährtesten übrigens haben „Massive Attack“ im März auf einem Best of-Album versammelt – wohl, um bis zur Tour im Gespräch zu bleiben. Dabei hätten sie dies gar nicht nötig: Da sie Großlieferanten von Film-Soundtracks wie „Matrix“ oder „Snatch“ sind, haben wir ihren Sound eh im Ohr.
Die Geschichte der Band beginnt im Jahr 1990 – mit dem Erscheinen von „Daydreaming“, der ersten Single. Ein zufriedenstellender Start. Nach dem es Schlag auf Schlag weitergeht: bereits die zweite Single „Unfinished Sympathy“ wird zum Erfolg, ebenso „Safe from Harm“. Das 1991er Album „Blue Lines“ avanciert sogleich zum Klassiker, die Musikjournallie kreiert den Begriff „Trip-Hop“.
Formal also geben „Massive Attack“ neue Töne an – inhaltlich verfolgen sie eine uralte Forderung: die Forderung gegen Krieg. Vor allem mit der UN-Politik im Irak sind sie nicht einverstanden.
Im Jahr 1998 der bisherige Höhepunkt der Band – das Album „Mezzanine“, das mit einer ausverkauften Tour und Top-Charts-Platzierungen einhergeht. Einige Firmen klopfen an, sie wollten einzelne Songs für Werbespots verwenden. „Massive Attack“ lehnen ab – die Firma Adidas dreht dennoch einen Spot, der mit dem Song „Angel“ unterlegt ist. Die Band klagt, gewinnt – und spendet ihren „Schadensersatz“ ans britische Rote Kreuz.
Artikel vom 17.08.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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