Sommerfest am Karl-Preis-Platz mit Bürgerbefragung am 12. August

Ramersdorf · Ein Stadtteil wird 1000 Jahre alt

So sah Ramersdorf in den 1920er und 1930er Jahren aus. Dieses Jahr feiert der Stadtteil sein 1000 jähriges Bestehen. Fotos: AK Stadtteilgeschichte Ramersdorf e.V.

So sah Ramersdorf in den 1920er und 1930er Jahren aus. Dieses Jahr feiert der Stadtteil sein 1000 jähriges Bestehen. Fotos: AK Stadtteilgeschichte Ramersdorf e.V.

Ramersdorf · 1000 Jahre wird Ramersdorf dieses Jahr – wenn das kein Grund zum Feiern ist. Anlässlich des runden Geburtstages veranstaltet die Arbeitsgruppe »1000 Jahre Ramersdorf« am 12. August von 14 bis 16 Uhr ein kleines Sommerfest am Karl-Preis-Platz.

Das Besondere an diesem Fest ist, dass auch eine Bürgerbefragung zum Thema »Unser Karl-Preis-Platz: Was soll sich ändern?« durchgeführt wird. Die Meinung der Bürger zur Fassadengestaltung ist dabei genauso interessant wie das Interesse der Ramersdorfer für einen Flohmarkt oder Christkindlmarkt. Auch die Verkehrsführung wird als Diskussionspunkt gerne angenommen.

Die Befragung soll als Anstoß dienen, die im Rahmen des Bau- und Sanierungsprogramms »Soziale Stadt« Veränderungen anzustoßen. So werden auch Verantwortliche des Baureferats anwesend sein, um sich anzuhören, was »das Volk spricht«. Außerdem gibt es historische Fotos rund um den Karl-Preis-Platz zu sehen. Die Foto-Ausstellung des AK Stadtteilladen e.V. ist bis zur Jubiläumswoche vom 6. bis zum 8. Oktober im kpp4-Stadtteilladen zu sehen.

Für das leibliche Wohl sorgt das Café Huber mit Kaffee und Kuchen – vor allem die Zwetschgenavesen sind legendär.

Vermutlich ist Ramersdorf eine Siedlung aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Schriftlich erwähnt wird der Ort erstmals in einer Urkunde, die auf die Jahre 1006 - 1022 datiert wird und mit der ein Gebietstausch zwischen dem Bischof Egilbert von Freising und einem Edlen Aripo testiert wird. Ab dem 14. Jahrhundert entwickelt sich Ramersdorf durch seine Kirche zu einem viel besuchten Wallfahrtsort. Die heutige Kirche wird kurz nach 1400 errichtet und später im Innern barockisiert. Die Kirche enthält sehenswerte Kunstwerke aus der Zeit der Gotik und des Barock.

Trotzdem bleibt aber Ramersdorf bis ins 19. Jahrhundert ein sehr kleines Dorf, 1833 besteht der Ort aus nur 18 Häusern mit 90 Einwohnern. Eine eigenständige Gemeinde im modernen Sinn wird Ramersdorf erst 1818, sie behält ihre Selbständigkeit aber nur kurze Zeit und wird schließlich 1864 durch königlichen Beschluss von Maximilian II. komplett ein Teil Münchens. Es dauert noch Jahre, bis sich aus dem bäuerlichen Dorf ein städtisches Wohn- und Industrieviertel entwickelt. Noch 1918 hat Ramersdorf nur 1.500 Einwohner, dann beginnt mit der Bebauung an der Rosenheimer Straße und der Eröffnung der Trambahnstrecke 1926 eine zügige Entwicklung.

Wenige Jahre nach dem 2. Weltkrieg setzt dann auch in Ramersdorf eine Entwicklung ein, von der keines der relativ zentrumsnahen Stadtviertel verschont bleibt: beiderseits der vorhandenen Gleisanlagen dehnen sich Industrieansiedlungen aus und die Freiflächen werden mit Wohnungen bebaut.

Zusammen mit dem Gebiet zwischen Balanstraße und der Westgrenze des Stadtbezirks wohnen heute in Ramersdorf ca. 34.000 Menschen.

Artikel vom 09.08.2006
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