Kleinaktionäre verlieren Vertrauen in Bonner Konzern

Post-Gewinn schrumpft!

Einen Verlauf wie in obigem Chart kann sich die Deutsche Post für ihre Aktie nur wünschen: Die Kleinanleger sind enttäuscht. 	Foto: pixelquelle

Einen Verlauf wie in obigem Chart kann sich die Deutsche Post für ihre Aktie nur wünschen: Die Kleinanleger sind enttäuscht. Foto: pixelquelle

Was für eine Enttäuschung für die Aktionäre der Deutschen Post: Ihre Papiere brachen am Dienstag um vier Prozent auf 18,61 Euro ein – viele Anleger waren vom Quartalsbericht des Bonner Konzerns enttäuscht und haben ihre Aktien daraufhin auf den Markt geworfen. Die Deutsche Post AG wurde somit zum Hauptverlierer auf dem Deutschen Aktienmarkt.

Grund für den schlechten Bericht: Das riskante Investieren in Unternehmungen abseits der gelben Dienstleistungen in Deutschland. Die Post musste in diesem Jahr tief in die Tasche greifen, um mehrere größere Unternehmen zu integrieren und auch das US-Geschäft machte Miese. „Beim Ergebnis müssen wir uns noch gedulden, bis wir die Ernte unserer Investitionen einfahren können“, rechtfertigte Post-Chef Klaus Zumwinkel am Dienstag die schlechten Ergebnisse. Börsenexperte Jochen Rothenbacher von Equinet kommentierte weniger optimistisch: „Da liegt noch ein langer Weg vor der Deutschen Post.“

Die Deutsche Post kauft derzeit im großen Stil andere Konzerne ein, weil sie sich vom heimischen Markt unabhängiger machen will: Ab Ende 2007 fällt in Deutschland bekanntermaßen das Briefmonopol. Dann wird aus dieser bisher gesicherten Einnahmequelle ein normaler Markt mit allen Risiken.

Dass sie sich mit den vielen Zukäufen übernommen hat – allein die Einverleibung des britischen Logistikkonzerns Exel kostete 5,5 Milliarden Euro – will Konzern-Chef Zumwinkel nicht eingestehen. Aber er kündigte am Dienstag an, dass jetzt Schluss sei mit diesen Milliardenzukäufen: „Wir werden keine neuen Geschäftsfelder aufbauen“, versprach er.

Der Konzerngewinn betrug im zweiten Quartal diesen Jahres 254 Millionen Euro. Das klingt nach einer Menge – ist aber 48 Prozent weniger als im Vorjahr: Da wurden 488 Millionen Euro erwirtschaftet.

Artikel vom 03.08.2006
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