Aschheim nimmt die zweite Bürgersolaranlage am Birkenhof in Betrieb

Aschheim · So wird man Unternehmer

Aschheims Bürgermeister Helmut Englmann (CSU), Horst Prem, Geschäftsführer der Solarkraftwerke München Land GmbH, Gudrun Altenburger, 1. Vorstand des Reit- und Fahrvereins und Thomas Fröhlich, Umweltbeauftragter der Gemeinde Aschheim bei der Eröffnung der

Aschheims Bürgermeister Helmut Englmann (CSU), Horst Prem, Geschäftsführer der Solarkraftwerke München Land GmbH, Gudrun Altenburger, 1. Vorstand des Reit- und Fahrvereins und Thomas Fröhlich, Umweltbeauftragter der Gemeinde Aschheim bei der Eröffnung der

Aschheim · »In Aschheim geistert der Umweltgedanke nicht nur durch die Köpfe, sondern wird auch in die Tat umgesetzt«, so Helmut Englmann (CSU), Bürgermeister von Aschheim bei der offiziellen Einweihung der zweiten Bürgersolaranlage auf dem Dach der Reithalle am Birkenhof.

Dass sich die Gemeinde für sauberen Strom engagiert, hat sie bereits im Jahr 2005 bewiesen, als die erste Solaranlage in Betrieb genommen wurde.

»Wir haben uns bewusst erneut für eine Anlage entschieden, bei der sich die Bürger beteiligen können. Denn wir wollen keine finanzkräftigen Investoren oder Firmen, die Aschheimer Bürger sollen die Möglichkeit bekommen, von der neuen Technologie zu profitieren«, erklärt Englmann.

Aber wie groß ist der Mehrwert, den die Investoren zu erwarten haben? Horst Prem, Geschäftsführer der Solarkraftwerke München Land GmbH (SKML), prognostiziert eine jährliche Rendite von drei bis vier Prozent. »Die Kilowattstunde wird mit 51,8 Cent für 20 Jahre vergütet«, berichtet Prem. »Das ist auf jeden Fall schon mal mehr als man auf der Bank bekommt«, meint auch Helmut Detter. Der Rentner aus Aschheim hat einen Anteil von 2,1 kW gekauft und ist damit einer von insgesamt zwölf Besitzern der neuen Anlage.

Aber nicht nur die finanziellen Anreize motivierten die Aschheimer, in die Solaranlage zu investieren: »Die jährliche Kohlendioxid-Einsparung ist enorm, fast 18 Tonnen«, weiß Detter, »das hat mich sehr beeindruckt.« Dass nach vier Jahren die Energie bereits wieder eingespielt sein wird, die zur Errichtung der Anlage nötig war, sei laut Prem besonders hervorzuheben. »Diese Rechnung geht bei konventionellen Kraftwerken nie auf.«

Die Gemeinde will sich mit den zwei Anlagen aber nicht zufrieden geben. »Wir müssen jetzt schon über weitere Möglichkeiten der sauberen Energiegewinnung nachdenken«, so Englmann. So seien umfangreiche Untersuchungen in Auftrag gegeben worden, um Orte zur Installation einer Geothermieanlage ausfindig zu machen. »Mitte Oktober diesen Jahres rechnen wir mit ersten Ergebnissen«, meint Englmann. Aber auch eine weitere Bürgersolaranlage auf der Mehrzweckhalle der Aschheimer Realschule sei in Planung.

Auch Helmut Detter könnte sich vorstellen noch einmal in eine Solaranlage zu investieren, sofern die »Rente ausreicht« und stellt fest: »Nie hätte ich gedacht, dass ich jemals ein selbständiger Stromunternehmer werde« und zeigt stolz auf »seinen« Wechselrichter.

Artikel vom 01.08.2006
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