Harte Worte von Bundesminister Seehofer beim Sommerfest der CSU-Neufahrn

Neufahrn · »Die Geißel unserer Zeit«

Zu Beginn des CSU-Sommerfestes aus Neufahrn wird Horst Seehofer (l.) von Kerstin Rehm, Ortsvorsitzende der CSU-Eching, und Kreisvorstand CSU Erich Ihrlsdorfer begrüßt.	Foto: Martin Michalke

Zu Beginn des CSU-Sommerfestes aus Neufahrn wird Horst Seehofer (l.) von Kerstin Rehm, Ortsvorsitzende der CSU-Eching, und Kreisvorstand CSU Erich Ihrlsdorfer begrüßt. Foto: Martin Michalke

Neufahrn · Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer besuchte am Montag, 31. Juli, das Sommerfest der CSU in Neufahrn im Landkreis Freising. Zur Begrüßung des Ministers waren auch die Ortsvorsitzende der CSU-Eching, Kerstin Rehm und der Landkreisabgeordnete des Bundestages, Franz Obermeier, erschienen.

Im Sportheim des FC Neufahrn begann die Feier mit Musik vom Echinger Musikverein St. Andreas und einem zünftigen Spanferkelessen. Nach den Begrüßungsworten durch den Ortsvorsitzenden der CSU-Neufahrn, Burghard Rübenthal, hielt Horst Seehofer eine halbstündige Rede.

Darin lobte er den Stolz der Deutschen während der Fußballweltmeisterschaft auf die eigene Nation. Ebenso sollten auch die deutschen Politiker deutsche Interessen im Ausland vertreten zum Beispiel für die Bauern. Seehofer kritisierte die übermäßige Bürokratie in Deutschland, die er als »Geißel unserer Zeit« bezeichnete. Er habe sich zum Ziel gesetzt, die Bürokratie in seinem Ressort so weit wie möglich abzuschaffen.

Zum Beispiel sei es Unsinn, jedes Jahr mehrmals Berichte über Wälder und Gewässer zu erstellen, die bei der Veröffentlichung dann schon wieder überholt seien. Seehofer möchte nur noch alle vier Jahre einen Waldzustandbericht haben und nicht alle viertel Jahre. Indirekt ging Seehofer auch auf die Verurteilung eines Bauern ein, der Heilpflanzen verkauft hatte und dafür jetzt angeklagt wurde, weil er gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen habe. Gesetze, die sich nur aus der Tradition begründen, sollten abgeschafft werden.

»Warum brauchen wir das heute noch, wenn keiner mehr erklären kann, warum«, sagte Seehofer im Neufahrner Sportheim. »Ich möchte den Weg der Entbürokratisierung fortschreiben«, sagte der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unter dem Beifall der rund 150 Zuhörer. Als drittes betonte Horst Seehofer die Wichtigkeit der Landwirte für unser Land. Da Bayern ein Drittel der deutschen Landwirtschaft beheimatet, fragte er: »Wie können wir möglichst viel vom positiven Denken in Bayern auf Deutschland übertragen?« Zum Schluss ging Seehofer auf die soziale Lage in Deutschland ein. »Soziale Sicherheit heißt nicht, Menschen zu unterstützen, die sich selber helfen können, sondern die zu fördern, die es brauchen.«

Nach einer kurzen Begrüßung der neuen CSU-Bundestagsabgeordneten Ulrike Scharf-Gerlspeck lobte Franz Obermeier als Landkreisabgeordneter der CSU im Bundestag die Verdienste von Horst Seehofer. Dass sich seit November 2005 etwas fundamental in der Landwirtschaft verändert habe, hat einen Namen: Horst Seehofer. Die Versetzung des Ministers ins »Neue Jahr« sei nicht gefährdet, sagte Obermeier in Anspielung auf die gerade vergebenen Schulzeugnisse.

Stolz präsentierte Burghard Rübenthal, der Ortsvorsitzende der CSU-Neufahrn, am Ende des Sommerfestes einen Scheck über 400 Euro vom Verkaufserlös des Spanferkels, der der Neufahrner Sozialstation zu Gute kommt.

Artikel vom 01.08.2006
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...