Empfehlungen für NS-Dokumentationszentrum

Maxvorstadt · Lebendiger Ort der Erinnerung

Maxvorstadt · Das Kuratorium für die Errichtung eines NS-Dokumentationszentrums in München hat bei seiner Sitzung am 14. Juli die »Empfehlungen des wissenschaftlichen Beirats für die konzeptionelle Ausrichtung des NS-Dokumentationszentrum in München« gewürdigt und nach eingehender Beratung mit wenigen Änderungswünschen verabschiedet.

Das Dokumentationszentrum soll ein offener und lebendiger Ort des Lernens, der Information, der Erinnerung, der Auseinandersetzung und der offenen Diskussion über die Geschichte des Nationalsozialismus werden. Am »authentischen Ort«, auf dem Areal der ehemaligen Parteizentrale der NSDAP (»Braunes Haus«) Ecke Arcis-/Brienner Straße, solle eine zukunftsorientierte politisch-historische Bildungsarbeit ermöglicht werden, die die Entstehung und die Wirkungsmechanismen der NS-Diktatur erklärt und verstehbar macht.

Eine Dauer- wie auch Wechselausstellungen werden zudem Teil der Einrichtung sein. Von großer Bedeutung wird auch die Einbeziehung der historischen Topographie im Umfeld des Königsplatzes sein. Zentrales Thema ist die Rolle Münchens als Gründungs- und Aufstiegsort des Nationalsozialismus sowie seiner späteren Rolle als »Hauptstadt der Bewegung«. Daraus resultiert auch die einzigartige internationale und bundesweite Bedeutung des Zentrums.

Die jetzt anstehende Baufeldfreimachung – geschätzte Größenordnung 250.000 Euro werde, so Finanzminister Kurt Faltlhauser, vom Freistaat vorfinanziert.

Kuratoriums-Vorsitzender Theo Waigel betonte aber, dass das Projekt nur dann realisierbar sei, wenn der Bund sich zu einem Drittel an den Investitionskosten beteilige.

Der Besuch von Kulturstaatsminister Bernd Neumann im April habe aber im Hinblick auf eine mögliche Beteiligung des Bundes bereits ein positives Signal gesetzt.

Für den Herbst ist eine Antragstellung beim Bund avisiert. Der straffe Zeitplan, mit dem das Projekt nun auf den Weg gebracht werden soll, wird vom Kuratorium für unabdingbar erachtet: Denn 2008, zum 850. Stadtgeburtstag und 70 Jahre nach der Reichsprogromnacht, soll die symbolische Grundsteinlegung erfolgen.

Artikel vom 26.07.2006
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