Am Hart · Kontroverses zum Ehrentag

Am Hart · Er hatte sich viel vorgenommen – ein wenig zuviel, wie viele Besucher der Bernaysschule meinten, als sie versuchten der Ansprache von Werner Obermeier zu folgen. Aufbauende Worte hätten es sein können, die der Vizepräsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern an die besten Hauptschulabsolventen der Stadt München richtet – indes verstand es Obermeier beim Festakt in der Bernaysschule am Donnerstag, 20. Juli, kaum, sein ellenlanges Manuskript fehlerfrei vorzulesen.

Nur als es darum ging, Eltern und Schüler in die Kritik zu nehmen (»Die Bereitschaft zum Lernen fehlt.«) kamen die Sätze flüssig. Sätze, wie: »Lehrstellen sind in ausreichender Menge vorhanden« oder »den Lehrlingen mangelt es an grundlegenden Fertigkeiten« sorgten nicht nur für Kopfschütteln in den Reihen der Zuhörer.

Die Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-Söllner stellte direkt im Anschluss klar: »Es wird immer schwieriger für junge Leute einen Arbeitsplatz zu kriegen.« Und der Kultusminister stellte sich demonstrativ hinter die Schüler: »Ihr habt bewiesen, dass an der Hauptschule hohe Leistungen erbracht werden.« Die Hauptschule gehöre zu den festen Säulen des bayerischen Bildungswesens und für die Absolventen gäbe es vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten: »Mit Leistungsbereitschaft werdet ihr euer Ziel erreichen.«

Dass sich die Jugendlichen bei entsprechender Förderung durchaus rege engagieren, zeigten die vielfältigen und unterhaltsamen Showeinlagen der Schüler mit viel Musik, Tanz und Theater. gf

Artikel vom 26.07.2006
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