Unterföhring · »Es geht auch anders«

Bürgermeister von Unterföhring Franz Schwarz (vierter von li.) am vergangenen Mittwoch beim Spatenstich zusammen mit Beteiligten des Projekts – darunter Architekt Gert Goergens (vierter von re.). Foto: ak

Unterföhring · Sankt-Valentin-Hof soll das neue Seniorenzentrum in Unterföhring heißen. Im Neubaugebiet »Hofäckerallee« gelegen entsteht auf dem rund 8000 Quadratmeter großen Areal ein aus vier Einzelhäusern bestehendes Ensemble, das Senioren ein Wohnangebot mit Betreuung anbietet.

Irgendwann kommt einmal die Zeit, da macht das Einfamilienhaus einfach zu viel Arbeit. Ständig ist etwas zu reparieren, der Garten muss in Schuss gehalten werden und die Kinderzimmer stehen eigentlich sowie so schon seit Jahren leer. Wäre es da nicht reizvoll, sich räumlich zu verkleinern?

Von einer der 33 Wohnungen im Sankt-Valentin-Hof hätte man nur noch wenige Meter bis zum nächsten Café, der Park läge vor der Nase und für die Krankengymnasik müsste man nicht mehr durch den halben Ort fahren. Genau diese Leistungen will das neue Zentrum seinen Bewohnern bieten: Kurze und bequemen Wege zusammen mit einem breiten Serviceangebot. »Gleichzeitig haben wir darauf geachtet, dass die Privatsphäre der Bewohner erhalten bleibt«, berichtet Gert Goergens, Architekt des Ensembles.

Deshalb verfügt jede Wohnung über einen eigenen Balkon oder eine Loggia. Wer nicht gerne alleine ist, hat in den Gemeinschaftsräumen oder im angeschlossenen Park die Möglichkeit, andere Bewohner unkompliziert kennenzulernen.

Im Haupthaus, das direkt an der Sankt-Veit-Straße gelegen sein wird, soll es aber noch viel mehr geben. Eine Seniorenberatungsstelle, eine Praxis für physikalische Therapie sowie ein ambulanter Pflegedienst sollen den zukünftigen Bewohnern des Sankt-Veit-Hofs jeden erdenklichen Service bieten. Räume für Gymnastik und ein Bewegungsbad runden das Angebot des Seniorenzentrums ab.

»Trotz des großzügigen Angebots werden die Mieten moderat gehalten«, verspricht Franz Schwarz, Bürgermeister von Unterföhring, beim Spatenstich am 28. Juni. Wie hoch die Mieten genau ausfallen werden, steht allerdings noch nicht fest. Schließlich dauert es auch noch, bis der Komplex eröffnen kann – geplante Fertigstellung Frühjahr 2008.

»Bei den Wohnungen haben wir vor allem darauf geachtet, dass auf keinen Fall ein Altenheimcharakter entsteht«, berichtet der Münchner Architekt Goergens. Deshalb habe man sich auch dazu entschlossen, kleine Häuser mit wenig Einheiten zu bauen.

Wohnen im Alter müsse nämlich nicht zwangsläufig, ein Wohnen im Altenheim bedeuten. Seiner Meinung nach »geht es auch anders: »Im Sankt Valentin Hof ist die Atmosphäre intimer und die zukünftigen Bewohner fühlen sich von Anfang an wie zu Hause.«

Artikel vom 04.07.2006
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