Fritz-Lutz-Grundschule in Denning holt sich den Titel in der Kategorie »Tanz«

Denning · »Kinder zum Olymp«

Insgesamt sieben Klassen der Fritz-Lutz-Grundschule haben bei »Kinder zum Olymp« mitgemacht: Die Denninger Grundschüler holen sich den Titel in der Kategorie »Tanz« und fahren im Herbst zur Siegerehrung nach Berlin.	 Foto: ak

Insgesamt sieben Klassen der Fritz-Lutz-Grundschule haben bei »Kinder zum Olymp« mitgemacht: Die Denninger Grundschüler holen sich den Titel in der Kategorie »Tanz« und fahren im Herbst zur Siegerehrung nach Berlin. Foto: ak

Denning · »Das beste war der Auftritt. Alle Eltern waren da. Ich war riesig stolz«, sagt Pia, neun Jahre. Die Schülerin der Fritz-Lutz-Grundschule hat auch allen Grund stolz auf sich zu sein. Schließlich hat sie zusammen mit ihren Mitschülern den ersten Platz bei »Kinder zum Olymp« in der Kategorie Tanz gewonnen. Der Preis wird im Rahmen der Jugendinitiative der Kulturstiftung der Länder ausgelobt und hat sich zur Aufgabe gemacht, Kunst und Kultur im Leben von Kindern fest zu verankern.

Dass sich die Denninger Schüler gegen 17 weitere Schulen, welche die Endauswahl erreicht hatten, durchsetzen konnten, liegt wohl an der mittlerweile fast zwei jährigen Erfahrung der Schule mit dem kreativen Tanz. Denn bereits im Jahr 2004 begann die Zusammenarbeit der Grundschule mit der pädagogischen Aktion »Spielen in der Stadt«. Damals auf eine vierte Klasse beschränkt, dürfen sich in der Denninger Grundschule seit Herbst 2005 Dritt- und Viertklässler auf kreative und abwechslungsreiche Projektstunden mit den Pädagogen von »Spielen in der Stadt« freuen: »Das Projekt hat riesig viel Spaß gemacht. Da konnte man sein Talent richtig entfalten«, berichtet Leopold (10 Jahre). Auch die neunjährige Amelie, fand das »Geschichtenausdenken super«. Denn die Pädagogen waren nur zur Unterstützung der Kinder da. Das Thema und dessen Umsetzung in einem Theaterstück durften die Kinder selbst erledigen.

Selbstentfaltung, Förderung von Kreativität und Gemeinschaftsgefühl ist das Ziel des Projekts: »Kreativer Tanz fördert das soziale Lernen in der Gruppe und vermittelt Gemeinschaft. Im kreativen Tanz gibt es kein richtig oder falsch und somit auch keinen Leistungsdruck«, erzählt Alexander Wenzlik, Pädagoge bei »Spielen in der Stadt«. Auch die Direktorin der Grundschule Gerhild Wortmann ist überzeugt von dem Projekt: »Der Tanz und die Erfahrung etwas zu können, hat auch positive Auswirkungen auf die schulischen Leistungen.« Gerade für die Buben seien die wöchentlichen Tanzstunden eine tolle Erfahrung. »Hier lernen sie, dass Tanz nicht nur etwas mit Ballett und Tutu zu tun hat«, meint Wenzlik.

Das besondere an dem Projekt: »Endlich wird die Leistung von Schule nicht nur an Papierleistungen gemessen«, meint Prof. Dr. Joachim Kahlert vom Lehrstuhl für Grundschulpädagogik an der LMU. Denn die Schule kann mehr leisten, als Lesen, Schreiben und Rechnen vermitteln. »Die überall geforderte soziale Kompetenz kann man als Schlüsselqualifikation nicht aus Büchern oder Arbeitsheften lernen«, weiß Wenzlik. Die Lehrerin einer dritten Klasse, Britta Frenz, resümiert: »Durch den kreativen Tanz wächst die Klasse enorm stark zusammen, so dass kaum noch Konflikte entstehen. Daher muss ich während der Unterrichtszeit weniger Streitereien schlichten und kann stattdessen die Lerninhalte besser mit den Kindern einüben.« Andrea Koller

Artikel vom 27.06.2006
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