Ein bisschen Frieden: Santana verbreitet das Woodstock-Gefühl

München - Rockmusik und Räucherstäbchen

Gitarrengott zu Gast in München: Santana spielt in der Olympiahalle.	 Foto: VA

Gitarrengott zu Gast in München: Santana spielt in der Olympiahalle. Foto: VA

Konzerte mit zwanzigminütigen Instrumentaleinlagen zu beginnen – das darf sich eigentlich nur einer erlauben: Carlos Santana, Gitarrengott aus Mexiko. Alle Jahre wieder macht er großartige Konzertreisen, die er selbst Comebacks nennt – obwohl einer wie er eigentlich nie richtig weg sein kann. Am Samstagabend, 27. Mai, ist Santana mit seinem neuesten Wurf „All that I am“ ab 20 Uhr in der Olympiahalle zu Gast.

Diese wird er mit seinen Rhythmen von Samba bis Rock aufladen – bis er und seine Band ein Feuerwerk mit Percussion, scharfen Bläsersätzen, schrillen Keyboards und donnerndem Schlagzeug zünden. Ein Santana-Konzert ist alle Jahre wieder eine dampfende Latin-Rock-Fiesta! Der Gitarrero ist mit über 60 Millionen verkauften Alben und rund 30 Millionen Konzertbesuchern einer der erfolgreichsten Musiker der Rockgeschichte. Seit fast 40 Jahren ist er im Geschäft, er gilt als einer der weltbesten Gitarristen und hat mit Jazzlegenden wie John Coltrane ebenso zusammengearbeitet wie mit Eric Clapton oder Rapper Wyclef Jean. 1999 gewann er mit dem Album „Supernatural“ neun Grammys, verkaufte dies 22-millionenfach – es wurde als eines der größten Comebacks der Musikgeschichte gefeiert.

Freilich sind alle Konzerte Santanas nicht nur Latinrock-Fiesta – sie sind immer auch 70er-Revival; ein Hauch von Woodstock und jede Menge Botschaft schwingen bei seinen Auftritten jedenfalls immer mit. Religionen nämlich und Nationalitäten – das spielt alles keine Rolle, so seine Message.

Santana, der Weltbürger, will mit seiner Musik das Herz seiner Zuhörer berühren. Er spielt Congas für den Frieden, Gitarrenriffs gegen Krieg, für Liebe und Respekt. Dazu passt, dass Santana in Blumenkinder-Manier bei den Auftaktkonzerten seiner aktuellen Tour jede Menge Räucherstäbchen anzündete und an seine Gitarre klemmte. Früher qualmte an dieser Stelle die obligatorische Zigarre des Saitengotts. Mit 58 aber muss man scheinbar anfangen, auf die Gesundheit zu achten. Comeback hin oder her.

Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 24.05.2006
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