Beim Moosach Cup geht’s um den Spaß an der Freud’ – Rote Erde am Ende vorn

Moosach · Fußball ohne Foul & Finte

Klinsis Kicker plagen sich in Genf, Moosachs Fußballer auf heimischem Rasen – vermutlich mit mehr Spaß.Foto: D. Köhler

Klinsis Kicker plagen sich in Genf, Moosachs Fußballer auf heimischem Rasen – vermutlich mit mehr Spaß.Foto: D. Köhler

Moosach · Während sich Klinsis Kicker in Genf die Muskeln zum Wohle der deutschen Volksseele übersäuern, schinden sich wie zur Solidarität auch Moosachs Ball-Artisten. Und das aus reinem Spaß an der Freud’: Bereits zum vierten Mal veranstaltete der SPD Ortsverein München-Moosach den Moosach Cup, das münchenweit einzige SPD-Fußballturnier.

Ausgetragen wurde der völlig kommerzfreie und von FIFA-Reglementierungen unbelastete Wettkampf vergangenen Sonntag auf dem Gelände des PSV München. Eine kleine Rolle allerdings spielte die Weltorganisation des Fußball doch – zumindest in Sachen Termingestaltung, wie Gerhard Wimmer, Mitglied des Moosacher Bezirkssauschusses und Spielleiter, erklärt: »Eigentlich findet der Moosach-Cup immer im Sommer statt. Doch während der WM wäre wohl niemand gekommen. Deswegen haben wir uns für den Mai entschieden.«

»Fußball in familiärer Atmosphäre« – so lautete das diesjährige Motto und Programm des Turniers. Umrahmt von einer übersichtlichen Fanschar, einigen Pavillons und Bierbänken kämpften acht Hobbymannschaften um fünf Liter Bier und eine Flasche Champagner. »Wegen der Preise macht hier niemand mit«, sagt Wimmer. »Hier wollen alle nur ein bisschen Spaß haben und sich an der frischen Luft bewegen.« Er sollte Recht behalten. Alle Mannschaften jagten zwar mit vollem Einsatz dem Ball hinterher, die Schiedsrichter blieben jedoch weitestgehend beschäftigungslos. Der Favorit und Pokalverteidiger Atalanta Bergerlmo 01 zeigte allerdings schon in der Vorrunde Schwächen. »Die sind schon sehr gut, allerdings waren sie gestern wohl etwas zu lange feiern. Daher die Schwächen«, sagt Wimmer lächelnd.

Unbeeindruckt von Wetter und Gegner hingegen pflügten sich die kompakten Werksmannschaften von Meiller Türen und Robra Optik durch die Vorrunde. Die Highlights des Teilnehmerfelds waren jedoch die Spieler des FTT Hartmannshofen und der Freiwilligen Feuerwehr Moosach. Der FTT, eigentlich ein Tischtennisverein, trat als einziger mit einer Mixed-Mannschaft an und verblüffte mit einem neunjährigen Bewegungstalent im Sturm. »Die Feuerwehr ist für uns Gold wert«, erzählt Wimmer. »Nicht nur, dass ihre schwarz-weißen Trikots ein Augenschmaus sind, sie übernehmen zeitgleich auch die medizinische Versorgung.« Zum Glück ein langweiliger Job, denn in vier Jahren Moosach Cup ist außer wenigen Prellungen oder Zerrungen nichts weiter vorgefallen.

Am Ende übrigens gewannen die Ball-Artisten von Rote Erde durch einen ungefährdeten 3:0-Sieg in einem guten Spiel gegen die Meiller-Werksmannschaft. Die Mannschaft der Trinkl-Siedlung schaltete im kleinen Finale Robra Optik aus. Der Vorjahresgewinner Atalanta Bergerlmo brach vollends ein und landete auf dem vorletzten Platz. Die Siegesfeier schließlich ließen alle Teams mit Bier, Bratwurst und einem Versprechen ausklingen: nächstes Jahr wollen sie alle wieder mitmachen. Daniel Köhler

Artikel vom 23.05.2006
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