Endlich: Maxvorstadt, Isar- und Ludwigsvorstadt werden Parklizenz-Gebiete

Münchner Zentrum · Weitere Wapperlzonen

Noch wird in der Ludwigsvorstadt häufig in zweiter Reihe geparkt – aus Mangel an Stellplätzen. Sobald aber Parklizenzzonen wie in Schwabing ausgewiesen werden, dürfte sich die Situation im Viertel entspannen.  	Fotos: nan/Archiv

Noch wird in der Ludwigsvorstadt häufig in zweiter Reihe geparkt – aus Mangel an Stellplätzen. Sobald aber Parklizenzzonen wie in Schwabing ausgewiesen werden, dürfte sich die Situation im Viertel entspannen. Fotos: nan/Archiv

Münchner Zentrum · Einen Parkplatz im Uni- und Museenviertel zu finden gleicht momentan einem einzigartigen Lotteriespiel: Laut den letzten Parkraumzählungen, die die Stadt München in Auftrag gegeben hat, ist die Maxvorstadt der Bezirk, der am meisten mit Parkplatzproblemen zu kämpfen hat.

Dennoch wurde das Viertel bislang immer übergangen, wenn in der Stadt neue Parklizenzgebiete geschaffen wurden. Nicht nur zum Leidwesen von Anwohnern und Lieferanten, die oft quälend lange Fußmärsche und davor eine noch längere Parkplatzsuche in Kauf nehmen müssen, sondern auch zum Ärger der Bezirksausschussmitglieder und vieler Stadträte. Dabei gilt das seit 2002 in München gestartete Parkraummanagement-Konzept fraktionsübergreifend als Erfolgsgeschichte: Zumindest in den Stadtteilen Schwabing, Lehel, Au und Haidhausen.

Jetzt aber wurde der Stadtrat endlich auch anderswo aktiv: Die Vollversammlung hat in der vergangenen Woche beschlossen, die Maxvorstadt genauso wie die Ludwigs- und Isarvorstadt bei der kommenden Parkraumlizenzierung bevorzugt zu behandeln. Endlich! »Unser ständiges Bohren hat also doch etwas bewirkt«, freut sich beispielsweise Paul Bickelbacher (Grüne), Mitglied im Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (BA 2).

Bereits Ende des Jahres könnten somit in den beiden Stadtteilen insgesamt 14 neue Parklizenzgebiete geschaffen werden. Das Prinzip des Parkraummanagements ist denkbar einfach: Die Anwohner in den Parklizenzbereichen können für 30 Euro im Jahr einen sogenannten Parkausweis erwerben, mit dem sie im gesamten Lizenzgebiet kostenlos parken können. Auch Gewerbetreibende erhalten kostengünstige Ausweise. Für alle anderen wird es teurer – denn jeder, der in Gebieten parken will, in denen er nicht wohnt, muss einen Parkschein lösen. Neben den Parklizenzzonen soll in der Maxvorstadt auch der Bau der künftigen Anwohnertiefgarage am Josephsplatz die Parknot lindern (wir berichteten). Außerdem sollen durch das im November im Stadtrat beschlossene »2.000-Stellplätze-Programm« eben 2.000 neue Parkplätze im Viertel geschaffen werden.

Wer allerdings glaubt, dass der Stadtsäckel durch die neuen Parklizenzzonen einen Geldregen erwarten darf, irrt: Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) geht davon aus, dass den rund 6,8 Millionen Euro Mehreinnahmen im Jahr, die die Stadt durch Verwarnungen, Bußgelder und Gebühren für die Parkausweise einnehmen kann, allein schon sieben Millionen Euro für den Kauf von Parkscheinautomaten gegenüberstehen.

Die zusätzlich benötigten jährlichen Personalkosten beziffert das KVR mit rund 6,7 Millionen Euro. Das Ganze wird also im allerbesten Fall ein Nullsummenspiel, das aber ein Segen für die Anwohner in Maxvorstadt, Isar- und Ludwigsvorstadt sein dürfte. Filippo Cataldo

Artikel vom 16.05.2006
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