Graffiti-Künstler »Loomit« und Kinder verzieren Spielmeile und Anhalter Platz

Milbertshofen · Der Trick mit dem 3-D-»e«

Da müsste noch...: Der international renommierte Kunstsprayer »Loomit« (r) leitete die Graffiti-Aktion an der Spielmeile Nord und am Anhalter Platz.

Da müsste noch...: Der international renommierte Kunstsprayer »Loomit« (r) leitete die Graffiti-Aktion an der Spielmeile Nord und am Anhalter Platz.

Milbertshofen · Dass triste graue Betonwände nicht selten Untergrund für Graffiti-Schmierereien sind, war den Jugendlichen aus Milbertshofen freilich bekannt. Was sich alles auf Beton zaubern lässt, wenn die Stadt Flächen zur Verfügung stellt, das konnten sich die rund 15 Kinder zwischen zehn und 16 Jahren, die an der Graffiti-Aktion des Vereins für Stadtteilarbeit teilnahmen zunächst kaum ausmalen.

Dabei half ihnen schließlich ein ganz Großer aus der Szene. Der international renommierte Kunst-Sprayer »Loomit« nahm sich nicht nur vergangenen Donnerstag und Freitag, 10./11. Mai, ausführlich Zeit, die Nachwuchskünstler in die Sprayer-Geheimnisse einzuweihen. »Schon im Vorfeld kam ›Loomit‹ vorbei und gab drei Malworkshops für die Jugendlichen«, so Helmut Gmeinwieser vom Verein Stadtteilarbeit.

Schließlich sollten die beiden ausgewählten Betonwände an der Spielmeile Nord und am Anhalter Platz nicht beschmiert sondern verziert werden. »Da lernten die Jugendlichen Tricks, wie man Buchstaben dreidimensional wirken lässt und Farbeffekte einbaut« – Gmeinwieser selbst ist zu einem »kleinen Experten« in Sachen Sprayer-Kunst geworden. Kein Wunder, denn von Donnerstag (Spielmeile) bis Freitag (Anhalter Platz) waren alle Beteiligten Feuer und Flamme für das Projekt.

»Die Jugendlichen waren mit Begeisterung dabei – obwohl die meiste Arbeit in die Vorbereitungen und in die Skizzen floss«, lobt Gmeinwieser. Jetzt prangt auf der 20 Meter langen Trimm-Dich-Mauer der Spielmeile, der kunstvoll verschnörkelte »Loomit«-Schriftzug. Und der Anhalter Platz bekennt sich in bis zu drei Meter hohen Buchstaben zu seinem Zuhause – Gmeinwieser: »Beim großen ›e‹ haben alle Teilnehmer mitgemalt.« Auf diese Weise ist er fast über die Mauer hinausgewachsen, der Vokal nach dem »b« aus »Milbertshofen«.

»Die legale Spray-Kunst hat die Jugendlichen richtig fasziniert«, zieht Gmeinwieser eine positive Bilanz. Und schon haben einige Teilnehmer erkannt: »Da sind ja noch zwei Wände frei.« Bisher ist nur die nördliche Schallschutzwand am Anhalter Platz verziert worden. »Eine weitere Aktion ist noch nicht geplant«, dämpft Gmeinwieser die Euphorie. Das Graffiti-Projekt sei im Rahmen der Umgestaltung des Spielplatzes am Anhalter Platz eine einmalige Aktion. Der Platz soll am 21. Juli offiziell eingeweiht werden. Bereits am 2. Juni wird der Open-Air-Fitness-Parcours Spielmeile Nord am Oberhofer Weg eröffnet. gf

Artikel vom 16.05.2006
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