Elektropop aus Hamburg beschallt die Tonhalle

München - Sounds, die schillern

Er nennt sich zwar auch „Schiller“, aber statt Gedichten schreibt er sphärische Elektromusik. 	Foto: VA

Er nennt sich zwar auch „Schiller“, aber statt Gedichten schreibt er sphärische Elektromusik. Foto: VA

Auf das Schillerjahr folgt die „Schiller“-Tour! Nein, natürlich nicht mit dem werten Friedrich als Frontmann: Statt Gedichten gibt es bei der Band „Schiller“ dichte elektronische Musik zu hören. „Schiller“ ist das Trance-Projekt der Herren Mirko von Schlieffen und Christopher von Deylen aus Hamburg. Seit 1999 sind sie im Musikgeschäft tätig, damals hatten sie mit ihrem Debütwerk „Zeitgeist“ denselben getroffen.

„Schließen Sie die Augen, machen Sie die Nacht zum Tag: Willkommen in der neuen Welt von Schiller!“ fordert eine tiefe Männerstimme vom Hörer des neuen 2005er Albums „Tag und Nacht“ von Schiller. Eine Aufforderung, der man in der Redaktion des SamstagsBlattes nach getaner Arbeit gerne folgt – wenn auch nicht unbedingt mit schillerschen Klängen in den Ohren. Obwohl: „Tag und Nacht“ scheinen die Nordlichter ein wenig mehr für die Freunde allgemeingefälliger Musik geschrieben zu haben; ein wenig melodiöser sind die Soundcollagen als in den Vorgängerwerken, poetisch verträumt wirken sämtliche Synthiesätze, und angenehm überrascht ein Wiederhören der Special Guests auf dem Werk, denn unter anderem haben „Fanta 4“-Sänger Thomas D. und Gitarrenvirtuose Mike Oldfield mitgebastelt.

Schnell weht einem beim Zuhören der luftige, klimpernde Synthiepop in den Ohren, im Geiste schwebt man bereits über zerklüftete Gebirgszüge, kräuselige Wellenmeere und weitere fantasievolle Landschaften. Dem Dichter Schiller wären zu dieser Musik bestimmt poetische Reime eingefallen. Der aufmerksame Hörer dagegen könnte fast ein wenig wegschlummern vor lauter Meditation: Töne, die wecken, fehlen im Werk. Am Samstag, 13. Mai, machen „Schiller“ in der Tonhalle die Nacht zum Tag – ab 20 Uhr. Mit dabei haben sie die irische Friedensaktivisten und Folksängerin Moya Brennan. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 11.05.2006
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