Schüler des Maximiliansgymnasiums bald im Europäischen Jugendparlament?

Schwabing – Berlin – Kiew

Sie fahren mit drei weiteren Mitschülern ins Europäische Jugendparlament nach Berlin: Patrick Möckesch, Andreas Wiese, Laura Hegedüs, Malte Symann und Florian Forster (v. li.) vom Maximiliansgymnasium.	 Foto: aha

Sie fahren mit drei weiteren Mitschülern ins Europäische Jugendparlament nach Berlin: Patrick Möckesch, Andreas Wiese, Laura Hegedüs, Malte Symann und Florian Forster (v. li.) vom Maximiliansgymnasium. Foto: aha

Schwabing · »Wir waren total überrascht«, staunt Malte Symann aus der elften Klasse immer noch. Zusammen mit sieben weiteren Schülern des Maximiliansgymnasiums in Schwabing fährt er zur 14. Nationalen Auswahlsitzung des Europäischen Jugendparlaments, die vom 23. bis 27. Mai in Berlin stattfindet.

Das Europäische Jugendparlament in Deutschland ist eines von über 30 nationalen Komitees des European Youth Parliament (EYP). Seit 1990 äußern hier Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren ihre Meinungen zu europäischen Themen. Dazu wird jährlich die nationale Auswahlsitzung als Schulwettbewerb für Schulen mit gymnasialer Oberstufe veranstaltet. Aus den Teilnehmern werden zwölf Schulen für die zweite Runde ausgewählt und fahren zur Nationalen Auswahlsitzung.

Mehr als 80 Schulen haben sich deutschlandweit an dem Wettbewerb beteiligt und dafür eine Resolution verfasst zu der Frage: »Wie kann die EU den gordischen Knoten seiner demokratischen Defizite lösen, angesichts des möglichen Fehlens eines demokratischen Konzepts?«. Am Maximiliansgymnasium setzten sich seit Ende letzten Jahres Christine Maaß, Bernhard von Clemm, Patrick Möckesch und Florian Forster aus der K12, Andreas Wiese und Malte Symann aus der K11 sowie Laura Hegedüs und Constanze Petery aus der zehnten Klasse zusammen und diskutierten darüber. Sie kamen zu einem Vorschlag, wie Europa demokratischer werden könne: Der Mangel an Identifikation der EU-Bürger und die fehlende Direktwahl zum EU-Parlament fordere eine bessere Informationspolitik, gleichzeitige EU-Parlaments-Wahlen in allen Ländern, einheitliche Pässe und Währung, eine gründliche Revision der EU-Finanzbeschaffung sowie einen Föderalismus mit hohem Einspruchsrecht der einzelnen Länder.

Diese Resolution verschaffte ihnen die Einladung nach Berlin. Dort werden sie in Arbeitsgruppen und im Plenum ihre Vorschläge zur zweiten Frage diskutieren: Welche Möglichkeiten hat die EU, um Terrorismus zu bekämpfen, jenseits von Folter und Nuklearwaffen? Die Maximiliansschüler fordern ein klares Nein zu Folter und Bewahrung der Menschenrechte unter allen Umständen, bessere Zusammenarbeit zwischen Polizei und Geheimdiensten aller Länder sowie einheitliche Regeln für EU-Einbürgerung. Nuklearwaffen seien das allerletzte Mittel, wenn es darum geht, die demokratischen Werte der EU zu verteidigen. Damit stellen sie sich in Berlin einer prominenten Jury, die aus den zwölf Schuldelegationen zwei auswählt, die Deutschland bei der nächsten Internationalen Sitzung des EYP im Herbst in Kiew vertreten. Chancen haben die Schwabinger Schüler allemal. Und als Ziel lockt die Sitzung in der ukrainischen Hauptstadt ebenfalls: »Es wäre genial, wenn wir weiterkommen nach Kiew«, meint Malte Symann. aha

Artikel vom 09.05.2006
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