In zwei Monaten ist Grundsteinlegung des künftigen Seniorenzentrums

Unterföhring · Alt werden in Neubauten

Bürgermeister Schwarz, Marianne Weiher (Seniorenbegegnungsstätte), Helga Lelle (Seniorenberatung) und Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger (von links) haben sich schon mal dort postiert, wo das neue Seniorenzentrum entsteht.	 Foto: privat

Bürgermeister Schwarz, Marianne Weiher (Seniorenbegegnungsstätte), Helga Lelle (Seniorenberatung) und Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger (von links) haben sich schon mal dort postiert, wo das neue Seniorenzentrum entsteht. Foto: privat

Unterföhring · Mit dem Etikett »Kinderfreundlichkeit« darf sich Unterföhring schon lange schmücken: Kindergärten und Horte beispielsweise besucht man in der Gemeinde zum Nulltarif, es gibt ein Jugendfreizeitzentrum und diverse Spielplätze mit Schaukeln und viel Spaß für Kinder. Die alten Menschen in Unterföhring hingegen wurden bislang ein wenig stiefmütterlich behandelt: Brauchten sie beispielsweise einen Pflegeplatz, mussten sie in den Nachbarort Ismaning ziehen. Das wird sich bald ändern.

»Wir arbeiten an einem ›Netzwerk Senioren‹ «, sagt Bürgermeister Franz Schwarz (SPD). »Alt werden in Unterföhring wird attraktiver. Wir mussten und müssen in dieser Hinsicht einiges nachholen.«

Das diesbezüglich größte Projekt wird der so genannte St.-Valentin-Hof sein: In Kürze wird am St.-Valentin-Weg/Ecke Hofäckerallee auf einem 7.400 Quadratmeter großen Grundstück ein Seniorenzentrum entstehen – mit 32 Wohnungen, die speziell auf die Bedürfnisse von alten Menschen zugeschnitten sind, sowie 60 zusätzlichen Plätzen in einem eigenen Pflegebereich. »Die 28 Pflegeplätze, die unserer Gemeinde in Ismaning zustehen, behalten wir obendrein«, sagt Schwarz. »Damit ist sichergestellt, dass wir alle pflegebedürftigen Unterföhringer bei uns oder im Nachbarort unterbringen können – und sie nicht mehr, wie zeitweise geschehen, in entferntere Städte wie Augsburg ziehen müssen.« Der Bau für den Wohnbereich ist bereits vom Gemeinderat abgesegnet, spätestens Anfang Juli wird der Grundstein gelegt – und vor Weihnachten 2007 soll das künftige, elf Millionen Euro teure Gebäude bezugsfertig sein.

Was auf dem Papier ein wenig nach einer Wohnburg klingt, soll sich architektonisch in die Gegend einfügen. »Der Wohnbereich wird aus vier Häusern bestehen – und nicht aus einem großen Klotz«, so Bürgermeister Schwarz. Auch im Innenbereich wurde mitgedacht: Alle Räume sind barrierefrei begehbar. »Die Miete wird sich pro Quadratmeter auf 7,50 Euro netto zuzüglich der Nebenkosten belaufen.«

Aber gerade ältere Menschen brauchen kurze Wege, eine sinnvolle Gesamtinfrastruktur. »Auch hier haben wir mitgedacht«, so Schwarz. »In das Senioren-Wohnensemble werden ein ambulanter Pflegedienst, eine Seniorenberatung, eine Caféteria, ein Bewegungsbad eingefügt – und vieles mehr.«

Der Bau des bis zu fünf Millionen Euro teuren Pflegebereichs soll spätestens Ende des Jahres beginnen, zuvor muss noch das Ergebnis eines Architekturwettbewerbs ausgewertet werden. »Das erledigen wir hoffentlich in der Juli-Sitzung des Gemeinderats«, verrät Schwarz. Aber bei aller »Infrastruktur« und »Pflegediensten« ist dem Unterföhringer Stadtvater auch wichtig, dass möglichst viele alte Menschen ein Zuhause haben. »Noch wichtiger als ein Seniorenzentrum ist es, dass unsere Senioren so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben können, im Kreise ihrer Familien.« Nadine Nöhmaier

Artikel vom 09.05.2006
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