Moosach – Einwandererkinder

Moosach – Es wird gegen Ausländerfeindlichkeit demonstriert, wenn Asylbewerberheime brennen. „Wir bekennen Farbe“, heißt es, wenn ausländische, eingewanderte Mitbürger krankenhausreif oder sogar zu Tode geprügelt werden. Bündnisse gegen Rassismus werden geschmiedet.

Aber die Folgen der Versäumnisse der letzten 50 Jahre, die geprägt waren durch die realitätsblinde politische Doktrin „Deutschland ist kein Einwanderungsland“, werden nicht „wegdemokratisiert“ werden können. Aber man kann, man muss darüber reden. Die SPD Moosach lädt daher zu einer Veranstaltung am kommenden Dienstag, 9. Mai, ab 20 Uhr im „Alten Wirt“ in Moosach, Dachauer Straße 274, ein. Unter dem Titel „Im Blickpunkt: Die Kinder der Einwanderer“ spricht Manfred Bosl, Geschäftsführer der Initiative IG-Feuerwache im Westend, die seit vielen Jahren erfolgreiche Angebote wie „Bunt kickt gut“ für ausländische Kinder und deren Familien anbietet.

Das Jahrzehnte alte Problem: Die Eingewanderten fanden zwar Arbeit in Deutschland, aber nur wenige Angebote, sich heimisch zu fühlen. Ihre mangelhafte Integration ist zu einem der großen Probleme unserer Gesellschaft angewachsen, deutlich sichtbar an den Kindern der Einwanderer. In Kindergärten, Schulen, Jugendfreizeitheimen, auf den Straßen setzen sie Zeichen. Fremd geblieben und vielfach chancenlos demonstrieren sie ihr Anderssein. Was ist zu tun, dass sich die Fehler der letzten Jahre nicht fortsetzen? Was ist bereits aus den Weg gebracht? Sind Zustände wie in der Berliner Rütlischule in München denkbar? Welche Möglichkeiten bieten sich den Münchner Migrantenfamilien?

Diese und weitere Fragen werden bei der Veranstaltung am 9. Mai in Moosach angesprochen – weil sie von der Gesellschaft beantwortet werden müssen.

Artikel vom 04.05.2006
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