Der BA Maxvorstadt kämpft für eine Spielfläche auf dem Akademie-Gelände

Maxvorstadt · Kunst statt Kinder

Hier soll es keinen Platz für eine Spielfläche geben? Der BA Maxvorstadt will, dass die Akademie ihr Versprechen einlöst und einen Kinderspielplatz in ihren Gärten errichtet. Foto: ras

Hier soll es keinen Platz für eine Spielfläche geben? Der BA Maxvorstadt will, dass die Akademie ihr Versprechen einlöst und einen Kinderspielplatz in ihren Gärten errichtet. Foto: ras

Maxvorstadt · Kunstausstellungen oder Kinderspielplatz? In den Gärten der Akademie der Bildenden Künste scheint es kein Nebeneinander geben zu können, und dennoch kämpfen die Maxvorstädter Politiker für die Wiedererrichtung einer öffentlichen Spielfläche auf dem Gelände – bislang erfolglos. »Wenn wir gewusst hätten, welchen Verlauf die Entwicklung nehmen würde, hätten wir das Konzept für den Neubau der Akademie damals nicht akzeptiert«, schimpft Klaus Bäumler (CSU), Chef des Bezirksausschusses Maxvorstadt (BA 3).

Als der Erweiterungsanbau zur Akademie an der Amalien-/Ecke Türkenstraße im Jahr 1992 beschlossen wurde und das Projekt eine konkrete Gestalt annahm, war Bäumler hochzufrieden. Er saß selbst am Verhandlungstisch mit den Verantwortlichen der Akademie, des Baureferats und des Freistaats – und setzte sich für das Modernisierungskonzept ein.

Schließlich hatte er zuvor ein wichtiges Anliegen des Viertels durchgesetzt: Der Kinderspielplatz an der Türkenstraße, der dem Bauvorhaben weichen sollte, würde an einer anderen Stelle auf dem Akademiegelände in vollem Umfang wieder errichtet werden. So lautete das Versprechen des damaligen Akademie-Rektors Wieland Schmid. »Wir haben uns darauf verlassen: Wenn der Bau kommt und der Spielplatz weg muss, entsteht woanders ein neuer. Das hat uns die Akademie versichert.«

Das war vor 14 Jahren. Inzwischen hat das Personal gewechselt – und mit ihm der Rektor. Beim neuen Chef der künftigen Maler und Bildhauer beißt der Bezirksausschuss allerdings auf Granit: Nikolaus Gerhart will von einer öffentlichen Spielfläche innerhalb seiner Mauern nichts wissen. Weder in den historischen Gärten sei für eine solche Anlage Platz, noch auf den östlich der »alten« Akademie liegenden Grünflächen nahe der Leopoldstraße. Grund: Die Gärten seien »die einzig verbleibenden Flächen, auf der die Akademie künftig Veranstaltungen im Freien durchführen kann«, wie es in einem Schreiben des Rektors heißt. Die Kinder sollten doch in den Englischen Garten gehen, dort gebe es genügend Spielmöglichkeiten, bekam Bäumler zu hören. Für entsprechende Empörung sorgte diese 180-Grad-Kehrtwende bei den Ausschuss-Mitgliedern: Einhellig befand das Gremium jüngst, dass man sich diese Vorgehensweise nicht gefallen lassen werde. Unterstützung bekommen die Stadtteilpolitiker vom Münchner Abgeordneten des Bayerischen Landtags, Ludwig Spaenle (CSU): Er werde sich für den Spielplatz einsetzen; Diskussionen mit der Akademie liefen derzeit, versicherte er dem Gremium.

Bäumler könnte sich vorstellen, den Spielplatz nahe der Ludwigstraße einzurichten, doch das Baureferat hatte bei dieser Lösung aus Sicherheitsgründen Bedenken geäußert. Der BA-Chef allerdings lässt nun keinen Zweifel daran, dass er bis zu den Politikerspitzen vordringen werde, um eine Spielfläche zu bekommen: »Wenn es nicht anders geht, wenden wir uns an den Bayerischen Ministerpräsidenten persönlich.« Rafael Sala

Artikel vom 02.05.2006
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...