Uraufführung von Moritz Eggert im Fußballglobus

Altstadt · »Ballack, du geile Schnitte«

Altstadt · Der Münchner Komponist Moritz Eggert, der seine Ballbeherrschung musikalischer Art bereits beim Fußballoratorium »Die Tiefe des Raums« gezeigt hat und zusammen mit Christian Stückl an der Eröffnungszeremonie der FIFA-WM 2006 arbeitet, hat sich erneut mit dem »Rundleder« beschäftigt.

Am Montag, 1. Mai, 20.30 Uhr, sind im Fußballglobus am Marienhof im Rahmen der »Münchner Globusklänge« die Ensembles »die Maulwerker«, »Trilog München«, »Zwischentöne« und »Soprakkordeon« zu erleben, mit Uraufführungen und Repertoirestücken mit hörbarem Fußballbezug. Eintrittskarten zu 5 Euro, (erm. 3 Euro) gibt es an der Globuskasse (tgl. geöffnet ab 10 Uhr), oder unter 0 18 05/ 12 20 06.

Der Münchner Komponist Moritz Eggert schrieb für diesen Abend zwei Uraufführungen. Zum einen: »Ballack, du geile Schnitte«, der sich auf Fankommentare zum Weggang Ballacks vom FC Bayern bezieht. Nicht nur, dass dieses Vorhaben von den meisten Fans als großer Verrat empfunden wird, es ist auch zwischen den Zeilen zu lesen, dass gerade die daraus resultierende rein physisch größere Entfernung des gutaussehenden, jungen und dynamischen Michael Ballack eine extrem negative Einwirkung auf den Hormonhaushalt besonders seiner weiblichen Bewunderer haben könnte. Als Dokument unserer schnelllebigen und oft auch herzlosen Zeit sollen hier also die »Canti Ballacki« zu Gehör kommen, die erste Vertonung eines elektronischen Gästebuches in der Musikgeschichte, und etwas Rührung und Wärme, ja Verständnis für das Leid der jungen geschundenen Mädchen erzeugen, so Eggert.

Fußball sei ja nichts anderes als griechische Tragödie mit anderen Mitteln – auf diese Verbindung will »Ballack, du geile Schnitte« erneut und eindringlich vorweisen.

Außerdem präsentiert »Das Jahrhundertspiel« eine Vertonung eines der legendärsten Spiele der Bundesliga-Geschichte: Das DFB-Pokalspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln 1973. Das Spiel wurde berühmt durch die unglaubliche, heute unvorstellbare Selbsteinwechslung von Günter Netzer und den kurz darauf folgenden Siegtreffer für Mönchengladbach.

Artikel vom 26.04.2006
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