Verein stellt finanzielle Weichen für Verbleib in der ersten Bundesliga

Schwabing · Größter Erfolg des MTSV

Schwabing will hoch hinaus: Die MTSV-Basketballerinnen bleiben in der ersten Bundesliga und streben nun die Playoffs an.	Foto: ba

Schwabing will hoch hinaus: Die MTSV-Basketballerinnen bleiben in der ersten Bundesliga und streben nun die Playoffs an. Foto: ba

Schwabing · Sie haben große Siege gefeiert in dieser Saison. Auf dem Weg ins Finalturnier um den Pokal und zum Klassenerhalt in der ersten Bundesliga begeisterten und überraschten die Basketballerinnen des MTSV Schwabing immer wieder. Doch den schönsten Sieg des Jahres landete die Mannschaft am Montagabend bei der Vorstandssitzung.

Ohne Gegenstimmen entschied sich der Verein, weiterhin Damenbasketball in der Bundesliga zu spielen und spätestens da war die 77:88-Niederlage vom letzten Punktspiel gegen Ludwigsburg vergessen. Die Mannschaft hat sich mit einer sensationellen Saison ihre Bundesliga-Zukunft erspielt. 50.000 Euro beträgt der notwendige Etat des MTSV, um im nationalen Oberhaus mithalten zu können. Nachdem man in der Mannschaft sportlich die Hausaufgaben gemacht hat, war nun der Verein am Zug. Die Differenz zwischen Etat und Einnahmen durch Sponsoren sollte der Verein übernehmen, wobei dann natürlich Geld für andere Abteilungen fehlt. Von daher gab es auch Gegner des Bundesliga-Projektes.

MTSV-Präsident Walter Linder war, wie schon bei den Vorbesprechungen, einer der prominentesten Fürsprecher für die Fortsetzung des Bundesliga-Projektes. Letztlich fand die Entscheidung auch eine breite Mehrheit bei einigen Enthaltungen. Werner Kanitz, der Manager der Basketballerinnen, war sehr glücklich darüber, dass es nach der eineinhalbstündigen Sitzung kein einziges »Nein« gab.

Die Schwabingerinnen sollen nun langfristig die Nummer eins in München werden. Und in der Bundesliga strebt man einen Playoff-Platz an. Zwischen Rang fünf und sieben möchte Coach Bastian Wernthaler, der zum Basketball-Trainer des Jahres 2005 gewählt wurde, die Mannschaft in der kommenden Saison sehen. »Stillstand bringt nie etwas«, sagt er in Hinblick auf die neue Stufe, die man nun erklimmen will.

Der Schlüssel zum Glück ist Eszter Csontos. Die Ungarin ist Schwabings Herzstück und soll auf alle Fälle gehalten werden. Der MTSV Schwabing kann ihr die gleichen Konditionen wie diese Saison anbieten und hat da trotz vieler Angebote für die zweitbeste Scorerin der Bundesliga gute Chancen. Allerdings könnte man nicht mithalten, wenn ein im Europapokal spielender europäischer Spitzenverein kommt.

Trainer Bastian Wernthaler hat mit jungen deutschen Talenten noch einen zweiten Punkt auf dem Wunschzettel. In den nächsten Wochen und Monaten möchte er junge deutsche Nationalspielerinnen nach München locken und so dem Verein und den Spielerinnen langfristige Perspektiven zu eröffnen.

Mit ihren beiden großartigen Siegen am Osterwochenende hat die Mannschaft geholfen, Zweifler am Projekt erste Bundesliga zu überzeugen. Letzten Samstag ging dem Team dann aber die Puste aus. Gegen Ludwigsburg verlor man 77:88. Wernthaler zeigte durchaus Verständnis für den schwächeren Auftritt: »Die Mannschaft hat an dem Oster-Doppelspieltag alles aus sich heraus geholt und nun ist die Luft raus. Deshalb hat diesmal der letzte Schritt, der für einen Sieg in der Bundesliga notwendig ist, einfach gefehlt.« Nico Bauer

Artikel vom 25.04.2006
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