Postpoint in Moosach unweit der Filiale eröffnet – Geringes Leistungsangebot

Moosach · Was hat die Post vor?

Ist das die Zukunft der Post? Die nötigsten Dienstleistungen sollen im Postpoint abgewickelt werden. In der Filiale wird’s dafür etwas ruhiger.      Fotos: wei

Ist das die Zukunft der Post? Die nötigsten Dienstleistungen sollen im Postpoint abgewickelt werden. In der Filiale wird’s dafür etwas ruhiger. Fotos: wei

Moosach · Was kommt als Nächstes? Ein Briefmarkenverkaufsschalter neben dem Fahrradständer am Moosacher Bahnhof? Mit dem vor wenigen Wochen in der Welzenbachstraße 30 eröffneten Postpoint will die Deutsche Post AG eigener Aussage zufolge den Service für die Moosacher verbessern. Dabei ist die Filiale am Bahnhof nur wenige Gehminuten entfernt.

Ein Unternehmen, das so wirtschaftlich vorgeht, dass es sich mit Bürgern erfolglos um einen Briefkastenstandort zofft, glänzt plötzlich mit mehr Service? Oder hat der gelbe Riese was mit der Moosacher Filiale vor? Gert Hilger, Sprecher der Deutschen Post, wiegelt ab: »Der Postpoint ist definitiv nur ein Zusatzangebot. Er hat nichts mit Filialschließungen zu tun und wird die Moosacher Filiale nicht beeinflussen.«

Mal sehen, wie lange sich die Deutsche Post an diese Aussage erinnern kann. Klar ist: Mit dem Service, den der Postpoint anbietet, kann eine Filiale nicht annähernd ersetzt werden: »Im Postpoint kann der Kunde Briefmarken-Sets, Plusbriefe, DHL-Paketmarken, Pluspäckchen und Paketsets kaufen. Auch die Aufgabe von frankierten Briefsendungen und freigemachten Päckchen und Paketen ist möglich«, zählt Hilger auf. Mit diesem Angebot decke die Post 80 bis 90 Prozent der Privatkunden-Nachfrage ab. Auf einige umfangreiche Zusatzleistungen, wie beispielsweise die Bearbeitung von Einschreiben oder Nachnahmesendungen, wird verzichtet. Und plötzlich geht die Rechnung auf: Sollen die Privatkunden doch zum Postpoint gehen, dann hat die Filiale den lästigen Kleinkram nicht länger am Hals. Das könnte sich in der Tat als wirtschaftlich für die Post erweisen. Sogar ein Nachteil für die Kunden wäre nicht zu befürchten. Lediglich der eine oder andere Arbeitsplatz stünde auf der Kippe, weiter nichts…

Der Bezirksausschuss Moosach (BA 10), dem die Versorgung der Bürger vor wirtschaftlichen Interessen von Großkonzernen geht, lehnt eine Schließung der Filiale am Bahnhof ab. Die Vorsitzende, Johanna Salzhuber, meint dazu: »Sollte eine Schließung der Postfiliale erfolgen, wäre dies natürlich eine immense Verschlechterung«, und spielt damit auf das geringe Leistungsangebot des Postpoint an.

Moosach ist übrigens nur der Anfang. Laut Hilger dürfen sich demnächst die Nymphenburger auf ihren Postpoint »freuen«. C. Clever-Rott / A. Weiß

Artikel vom 25.04.2006
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