Nicht nur Lisa Fitz: Bayerns Top-Kabarettistinnen im Lustspielhaus

München - Hahn im Korb und Häsinnen im Sack

„Boxenluder“ Lizzy Aumeier packt nackte Tatsachen über ihre Affären mit Bill Clinton und Co. aus.	 Foto: VA

„Boxenluder“ Lizzy Aumeier packt nackte Tatsachen über ihre Affären mit Bill Clinton und Co. aus. Foto: VA

„Die Katze im Sack“ heißt am heutigen Ostersamstag „der Hase im Sack“: Und damit SamstagsBlatt-Leser weder die eine noch den anderen kaufen müssen, lüften wir das Geheimnis, welche Kabarettisten heute im Rahmen des regelmäßigen „Katze im Sack“-, pardon: „Hase im Sack“-Überraschungsabend im Münchner Lustspielhaus gastieren: Es sind als Quotenmann der Kabarettist Thomas Reis sowie das Who’s Who der bayerischen Kabarettistinnenszene – Maria Peschek, Martina Schwarzmann, Lisa Fitz, die Passauer Saudiandl'n und Lizzy Aumeier.

Gemeinsam werden sie ab 20.30 Uhr Ausschnitte aus ihren aktuellen Solo-Programmen zeigen.

Sie singen den Wurstwarenfachverkäuferinnen-Song (Martina Schwarzmann), geben sich als grantige Treppenhaus-Ratsch’n (Maria Peschek) oder als mütterliche Dschungelfreundin von Daniel Küblböck (Lisa Fitz). Sie kommen aus Oberschweinbach, Wadlfing oder Überacker – und sind unendlich stolz darauf. Und außerdem können Bayerns Kabarettistinnen bei allem Lokalpatriotismus auch polyglott und weltoffen auftreten, etwa die Schwarzmann, wenn sie vom charmanten Lokalidiom ihres Heimatdorfes Überacker zum spezifischen Dialekt von „drei Kilometer hinter Odelzhausen“ schwenkt. Oder das selbsternannte Boxenluder Lizzy Aumeier, wenn sie erzählt, wie es war, als sie alle gehabt hat: Sting, Bill Clinton, Michael Jackson – und so fort.

Was aber unterscheidet die Damen von ihren männlichen Kollegen?

.„Kindererziehung oder familiäre Themen, nicht zuletzt auch Beziehungsthemen, kommen bei den Männern nicht so vor“, findet Peschek. „Deren Programme beziehen sich eher auf die aktuelle Politik. Die sozialen Themen, die Probleme des täglichen Zusammenlebens, die werden gerne als Frauenthemen abgetan und es stimmt natürlich, dass uns das oft wichtiger ist als die große Politik.“ In Sachen bayrisch-saftige Derbheit allerdings stehen die Damen den Herren in nichts nach. Man höre beispielsweise Schwarzmanns Lied über die Gewichtsprobleme der jungen Annelies, in dem es heißt: „Mach dir nix vor, du z’wiedernes G’wachs. Ein Zentner wiegt alloa dei linker Hax’.“

Thomas Reis übrigens, der Hahn – oder besser: – Hase im Korb, darf am Samstagabend, 15. April, mitspielen, weil er sich ein Frauenthema auf die Flagge geschrieben hat: „Gibt’s ein Leben über 40?“ fragt er in seinem neuen Programm – und sinniert dabei über Zukunftsbewältigung zwischen Faltencreme und Kinderwunsch. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 13.04.2006
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