Oberschleißheim · Spaziergang

Oberschleißheim · Einen geschichtlichen Osterspaziergang bieten die »Freunde von Schleißheim« am Ostersonntag an. Der Kulturverein präsentiert den »Wilhelmshof« mit seiner 400-jährigen Ortsgeschichte. Insgesamt gelten die ehemalige Schwaige mit dem sich im Osten anschließenden Herrenhaus, später Altes Schloss genannt, als die Wiege Schleißheims.

Erst 200 Jahre im Eigentum der Wittelsbacher, wurde der gesamte Baukomplex 1810 »Königliches Bayerisches Staatsgut«. Es folgten nach einer »Landwirtschaftlichen Zentralschule« und einer Ackerbauschule ein erneueter Eigentumswechsel. Das Bayerische Kriegsministerium richtete hier 1880 eine Anstalt zur Ausbildung von Reit- und Zugpferden für die militärische Nutzung ein. 1918 übernahm ein revolutionärer Arbeiterrat den Dienstbereich zu dem sich dann im Frühjahr 1919 die »Rote Garde« der Räterrepublik gesellte. Als Privatbetrieb war das Gut vor dem II. Weltkrieg der größte Arbeitgeber für die ortsansässige Bevölkerung.

Der Wiederaufbau nach dem II. Weltkrieg wurde genutzt, um unter Wahrung des Denkmalschutzes Mietwohnungen für Staatsbedienstete zu errichten. Bis 1912 bestand in der Süd-Westecke die »Königliche Brauerei Schleißheim«. Der bayerische Finanzminister Kurt Faltlhauser stuft den Wilhelmshof als »Ensemble von europäischem Rang« ein. Treffpunkt der Führung: Treppenaufgang an der Westseite des Alten Schlosses Maximilianshof, um 14 Uhr, am 16. April.

Artikel vom 12.04.2006
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