Autowäsche bei Minusgraden schadet dem Wagen

Autowaschen im Winter?

München · Milde Temperaturen abwarten, wenn es um den Waschtag fürs Auto geht.

Das ist das wichtigste Prinzip für die winterliche Autopflege, so der TÜV Süddeutschland. Salzkrusten an der Karosserie und arger Schmutz auf den Scheiben ­ irgendwann ist die Fahrt in die Waschstraße oder die Handwäsche im Hof einfach fällig.

Dabei aber wichtige Faustregeln beachten, nicht dass der Waschgang dem Wagen schadet! Nur bei Plusgraden Wasser ans Auto lassen. Diese Regel gilt immer. Egal, ob per Hand oder in der Anlage gereinigt wird. "Einen warmen Tag abwarten ­ und auch dann erst mittags anpacken. Sonst wird die Reinigung schnell zur Vereisung", merkt Armin Saurer an, Sachverständiger beim TÜV Süddeutschland. In jedem Fall müssen vorab Schlösser und andere Öffnungen möglichst abgeklebt werden. Gummidichtungen an Türen, Heckklappe, Motorhaube vorab mit einem Pflegestift behandeln und nach der Wäsche gut abtrocknen. Nicht dass noch über Nacht etwas festfriert. Die Gummiteile gehören bei einer winterlichen Wäsche zu den empfindlichsten Teilen des Autos. Friert die Gummidichtung am Fenster fest und werden dann die elektrischen Fensterheber betätigt, kann im Extremfall das Kunststoff-Getrieberad der Heber brechen. Nummer zwei: Waschwasser, das im Schiebedach übersehen wird, bleibt lange stehen. Saurer: "Vereist es und wird das Dach dann per Motor bewegt, kann das Getriebe reißen."

Von den Gummiteilen zum Lack. Hier stellt sich winters wie sommers die Frage, ob der Einsatz von Hochdruckreiniger oder Dampfstrahler bei der "Handwäsche" schadet. Dem Autolack macht der Hochdruck eigentlich nichts aus. Die Kunststoffteile sind da schon empfindlicher. Bei Griffmuscheln, Zierleisten und ähnlichen Teilen kann leicht die Kunststoffschicht abplatzen. Beim Dampfstrahler kommt es noch eher zu Schäden als beim Hochdruckreiniger. Denn: Je wärmer das Wasser desto aggressiver. Die Kunststoff-Elemente am Wagen sind zudem ein weiteres Argument gegen Autowäsche bei Minusgraden.

Vom Kunststoff zurück zum Lack. Rückt man ihm im Winter mit Wasser zu Leibe, so sollte er wenigstens mit Konservierungsmittel behandelt sein. Am gängigsten ist hier das Autowachs. Wurde schon im Herbst gewachst, dann hält der Lack locker drei bis vier Winterwaschgänge aus. Ansonsten gleich nach der Handwäsche einwachsen und gut polieren.

Artikel vom 28.12.2000
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...