20 Tonnen weniger Schadstoffe durch neues Konzept

Umweltschutz im Ostfriedhof

Giesing · Mit finanzieller Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Technologie wurde eine Energiestudie für den Ostfriedhof in Auftrag gegeben, deren Ergebnis jetzt vorliegt.

Das Krematorium im Ostfriedhof wurde 1998 mit einer neuen Rauchgasreinigungsanlage für die Verbrennungsöfen ausgestattet. Die Anlage entspricht dem neuesten Stand der Technik und gewährleistet die Einhaltung der strengen Grenzwerte der 27.

Bundesimmissions-Schutzverordnung vom 19. März 1997 hinsichtlich Staub, Dioxine und CO. Die Rauchgasreinigungsanlage besteht aus einer aufwendigen Mess-, Filter- und Reinigungstechnik. Die beim Einäscherungsvorgang entstehenden Rauchgastemperaturen von bis zu 1.200 Grad Celsius müssen für die Reinigung auf 120 Grad Celsius in Wärmetauschern abgekühlt werden. Dabei stehen an den Wochentagen Montag mit Freitag sehr große Mengen an Wärmeenergie zur Verfügung, die ungenutzt abgeführt werden müssen. Pro Jahr wird so der Energieaufwand für die Beheizung von rund 100 Einfamilienhäusern an die Umwelt abgegeben, wobei bei Nichtbetrieb der Einäscherungsanlage ­ in der Regel am Samstag und Sonntag ­ ein Energiebedarf für die Vorwärmung der Rauchgaswärmetauscher, im Winter für die konventionelle Gebäudeheizung und im Sommer für die Kühlung des Sarglagers besteht. Im Hinblick auf eine sinnvolle Nutzung dieses Energiepotentiales über ein Speichersystem wurde eine Energiestudie in Auftrag gegeben.

Die Studie umfasst folgende Maßnahmen: ­ Bestandsaufnahme und Dokumentation des Istzustandes der Anlage ­ Analyse der energetischen Angebots- und Bedarfsstruktur und Bestimmung des Kühl- und Wärmebedarfes ­ Ausarbeitung eines Vorschlages für eine thermisch angetriebene Kühlmaschine und eines Speicherkonzeptes für Kühlenergie ­ Ausarbeitung eines Vorschlages für eine Wärmespeicherung und Dimensionierung des Speichers - Schadstoffbilanz ­ Überschlägige Ermittlung von Anschaffungs- und Betriebskosten ­ Ergebnisdokumentation und wirtschaftliche Maßnahmeempfehlung Vorgeschlagene Maßnahmen: ­ Einbau eines 85 Kubikmeter-Heißwasserspeichers anstelle der Gaskesselanlage ­ Einbau einer Absorptionskältemaschine anstelle einer Kompressionskältemaschine, die mit Heißwasser aus dem Speicher betrieben wird.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen erfordern Mehrkosten in Höhe von 77.000 Mark. Dem stehen jährlich Energieeinsparungen von etwa 8.500 Mark gegenüber. Die Umwelt wird jährlich um 20 Tonnen CO2 entlastet. Die Energiestudie wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie aus dem Programm “Rationellere Energiegewinnung und Verwendung mit 50 Prozent der Honorarkosten³ gefördert. N. F.

Artikel vom 28.12.2000
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