Bei den Volleyball-Herren herrscht Bangen – bei den Damen Enttäuschung

Lohhof · Ungeliebter Klassenerhalt

Sportlich erstklassig, aber sie bleiben zweitklassig: Lohhofs Überfliegerinnen, um die hier im Block punktende Oksana Roppel, stehen seit Samstag als Meister der zweiten Bundesliga Süd fest. Foto: ba

Sportlich erstklassig, aber sie bleiben zweitklassig: Lohhofs Überfliegerinnen, um die hier im Block punktende Oksana Roppel, stehen seit Samstag als Meister der zweiten Bundesliga Süd fest. Foto: ba

Lohhof · Es war eine Feier im gedämpften Rahmen. Die Volleyballerinnen des SV Lohhof besiegten am Samstag Allianz Stuttgart mit 3:1 (25:20, 25:20, 20:25, 25:21) und sind nach Erfurts Niederlage nun mit sechs Punkten Vorsprung Meister der zweiten Bundesliga Süd. Den Titel feierte das Team mit einer Träne im Knopfloch, weil der Verein auf den Aufstieg verzichtet.

Finanziell haben die Lohhofer nicht die Möglichkeiten, für die Bundesliga einen voll konkurrenzfähigen Kader auf die Beine zu stellen. Das Problem wird dadurch verschärft, dass der SV Lohhof mit Fadime Ferhoeven (Volleyballrente), Sabine Schramm (berufliches Karriereende) und Kerstin Döring (Umzug nach Berlin) drei sichere Abgänge hat und auch die Zukunft von Trainer Werner Neumeier offen ist. All das im Paket ist der Grund für den Aufstiegsverzicht.

»Natürlich war die Mannschaft sehr traurig«, sagt Kock, »aber sie haben es alle geahnt und auch verstanden.« Nun wolle man in einem über drei Jahre laufenden Konzept die Basis für Damenvolleyball in der ersten Bundesliga schaffen.

Vor dem Hintergrund dieser bewegenden Woche in Lohhof, war das Spiel am Samstag fast Nebensache. Für den letztlich doch ungefährdeten Erfolg gegen die Stuttgarter Damen reichte eine allenfalls durchschnittliche Leistung.

In den nächsten Wochen wird sich nun auch einiges tun. Geklärt werden muss die Trainerfrage und zudem sucht man einen neuen Ausrüster für den Meister der zweiten Bundesliga Süd. Außerdem hat sich der Verein entschieden, einen Manager für die Herren und Damen in der zweiten Bundesliga zu installieren. So soll die Arbeit in der Abteilung auf mehrere Schultern verteilt werden.

Rechtzeitig zum Derby in heimischer Halle gegen den ASV Dachau (Samstag, 8. April, 19.30 Uhr) machen es die Volleyballherren des SV Lohhof noch einmal richtig spannend. Dieses Wochenende kassierten sie in der zweiten Bundesliga zwei Niederlagen und brauchen nun für den sicheren Klassenerhalt aus den letzten beiden Saisonspielen noch einen Sieg.

Recht klar war das 19:25, 20:25 und 14:25 gegen den Tabellenführer TV Rottenburg. Etwas mehr hatten sich die Lohhofer in Dürmersheim erhofft, aber auch dort unterlagen sie glatt mit 22:25, 23:25 und 22:25. Der Mannschaft war deutlich anzumerken, dass sie nach einer langen Saison platt ist. Noch immer trauern sie der Niederlage beim Tabellenletzten Dresden nach, mit der sich diese nun bevorstehende Zitterpartie auf der Zielgeraden verhindern hätte lassen.

Dennoch verweist Abteilungsleiter Matthias Kock darauf, dass die Lohhofer noch vor der Saison nur am grünen Tisch in der Liga blieben. »Trainer und Mannschaft haben einen Riesenjob gemacht«, sagt er. Für die letzten zwei noch fehlenden Punkte zum Klassenerhalt haben die Volleyballherren am Samstag, 8. April, im heißen Lokal-Derby gegen Dachau und am letzten Spieltag beim aktuellen Tabellenschlusslicht Bad Saulgau noch zwei Matchbälle. ba

Artikel vom 04.04.2006
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